Die Mitgliedschaft im DRK / BRK ist inzwischen ein Teil meines Lebens, wenn ich auch in den letzten Jahren etwas kürzer getreten bin.
Es fing alles ganz einfach an. Im Sommer 1967 wurde in Oberhaun (Landkreis Hersfeld, Hessen) ein Erste-Hilfe-Lehrgang angeboten. Da meine Eltern meinten, dass man dieses Wissen immer gebrauchen könne und in unserem Dorf die Alternativen bezüglich Abwechslung auch nicht so umfangreich waren, nahm ich an diesem Lehrgang teil. Irgendwie machte es mir aber wirklich Spaß, sodass ich mir die DRK-Bereitschaft in Bad Hersfeld mal näher angesehen habe. Dort hatte man gerade angefangen, eine Jugendrotkreuz-Gruppe aufzubauen. Mitglied konnte ich allerdings noch nicht werden, da das Mindestalter 15 Jahre betrug und ich dies erst im Dezember wurde. Trotzdem machte ich halt schon mal inoffiziell mit, wurde dann im Oktober 1967 auf den JRK-Gruppenführer-Lehrgang am Edersee geschickt und hatte bis zu meinem 15. Geburtstag bereits eine JRK-Gruppe in Oberhaun aufgebaut. Im Januar 1968 folgte noch ein Lehrgang für Realistische Unfalldarstellung. Leider war mein Wirken in dieser Gruppe nur von kurzer Dauer, da meine Eltern aus beruflichen Gründen nach Marburg/Lahn umzogen.
Nachdem ich mich in Marburg eingelebt hatte (neue Schule usw.), meldete ich mich beim DRK Marburg. Dort konnte man mit mir allerdings nicht allzu viel anfangen, da es keine aktive Jugendrotkreuz-Gruppe gab und ich für die 'normale' Rotkreuz-Bereitschaft noch zu jung war. Nun, zumindest wurde ich nicht weggeschickt und mit meinem 18. Geburtstag wurde ich dann auch offiziell Mitglied im DRK Marburg. 1971 begann dann auch meine Tätigkeit im Rettungsdienst. Die Ausrüstung der Fahrzeuge damals lässt sich mit den heutigen Gegebenheiten nicht vergleichen, aber wir machten das Beste daraus. Wir waren hochmotivierte Idealisten und neben dem Roten Kreuz hatten andere Hobbys fast keinen Platz mehr. Ich verbrachte einen großen Teil meiner Freizeit im Rettungsdienst oder mit sonstigen Rotkreuz-Aufgaben.
Professioneller wurde meine Ausbildung dann ab 1972 im SanBtl 2 in Marburg. Hier besuchte ich zuerst einen vierwöchigen Lehrgang (San I), dann war ich 3 Monate in der Krankenpflegeschule im Bundeswehr-Krankenhaus Bad Zwischenahn (San II) und 1973 folgten 10 Wochen bei der SanAkBw in München (San III). Dann folgten noch aktive Tätigkeiten: zuerst in einer Krankenwagen-Einheit, später in einem Hauptverbandplatz-Zug. Weitere Lehrgänge betrafen Luftverladung (San) mit UH1D, CH53 und Transall C160 in Altenstadt sowie ABC-Abwehr(San). Parallel dazu versah ich natürlich meinen Dienst im DRK Marburg weiter, wenn auch reduziert.
Nach meiner Bundeswehrzeit 1976 fand ich einen Arbeitsplatz in Nürnberg; also Umzug nach Mittelfranken. Zuerst ging's nach Roßtal im Landkreis Fürth (Mitglied im BRK Zirndorf, Zug Roßtal). Aber bereits Anfang 1979 konnten wir in unser eigenes Haus in Eckental einziehen. Seit diesem Zeitpunkt bin ich Mitglied im BRK Heroldsberg. Da wir den in Heroldsberg stationierten Krankenwagen nur mit freiwilligen Helfern besetzten, war für ausreichend Dienste gesorgt. Dabei gingen viele Wochenenden für diese Tätigkeit drauf; bis 1983 als Beifahrer, dann bis 1998 als Fahrer eines inzwischen sehr gut ausgestatteten Rettungswagens. Bei der Bundeswehr hatte ich inzwischen durch Wehrübungen und Lehrgänge den Status Rettungssanitäter (das Examen als Krankenpfleger hatte ich ja bereits seit 1976) erworben; allerdings werden Bundeswehrlehrgänge vom Roten Kreuz prinzipiell nicht anerkannt. Da ich einen solchen Unsinn nicht unterstütze, habe ich auf alle Lehrgänge im Roten Kreuz verzichtet. Mir fehlt auch einfach die Zeit dazu.
Inzwischen wird der Rettungsdienst fast nur noch von hauptberuflichem Personal durchgeführt. Ich beschränke mich auf gelegentliche Betreuungsdienste, bei denen ich als Sanitäter oder Fahrer im Einsatz bin. Des Weiteren habe ich vor einiger Zeit die Betreuung der Internet-Seite unserer Bereitschaft übernommen: brk-heroldsberg.de. Seit einigen Jahren gehöre ich auch zum Helferstamm bei den Blutspendeterminen in Eckental und Heroldsberg.
Während meiner Reservistenzeit war ich auch Ausbilder für Erste-Hilfe für die Reservisten. Meistens fanden diese Lehrgänge in der Kaserne in Roth statt. Nach Beendigung meines Berufslebens habe ich diese Tätigkeit nun auch auf das BRK erweitert und die entsprechende Lehrbefugnis erreicht. Seit Ende 2018 darf ich nun auch ganz offiziell Erste-Hilfe-Kurse im Auftrag des BRK halten.
Aber ich bin nicht nur im BRK sondern seit Mai 2018 auch im ASB aktiv. Hier gibt es das Projekt Wünschewagen. Man versucht dabei, todkranken Menschen ihren vielleicht letzten Wunsch zu erfüllen. Dies finde ich so toll, dass ich gleich meine Mitarbeit angeboten habe. Wir wurden in mehreren Schulungen auf (fast) alle Situationen vorbereitet und am 26.08.2019 hatte ich meinen ersten Einsatz. Es hat riesigen Spaß gemacht, alle waren zufrieden und in der Presse stand auch noch ein umfangreicher Bericht darüber. Hier werde ich in Zukunft noch häufiger tätig werden.