Dubai 2007

Dienstag, 09.01.2007

Die Fahrt von Nürnberg nach München verläuft ruhig und ohne jegliche Behinderungen. In Hallbergmoos haben wir wieder im Regent-Hotel einen Parkplatz reserviert. Nach der Neuanmietung von abgeschlossenen Tiefgaragenplätzen in der Nähe des Flughafens sind diese nun noch verkehrsgünstiger gelegen. Ein Hotel-Shuttle bringt uns direkt zum Flughafen. Wir sind sehr früh dran, können aber schon in aller Ruhe einchecken. Dabei treffen wir Hans, der deutlich älter als ich ist und schon einige Marathons mehr als ich hinter sich hat.

Wir warten in der Gaststätte bei einem Bier auf den Abflug unserer Maschine nach Paris. Dies ist ein Embraer Regionaljet 145. Die Air France hat mehrere dieser kleinen Flugzeuge. Sie können maximal 90 Personen mitnehmen, sind aber doch sehr schnell, relativ ruhig und recht komfortabel. Wir landen in Paris pünktlich um 22 Uhr und begeben uns weiter zum Abflugterminal der Maschine nach Dubai. Im Flughafen Charles-de-Gaulle ist es jetzt ebenfalls ruhig und die Abfertigung inkl. aller Sicherheitskontrollen verläuft zügig und ohne jegliche Probleme, wie übrigens auch schon in München. Jetzt treffen wir auch weitere Mitglieder unserer Reisegruppe (insgesamt sind wir jetzt 13, weitere 4 sind schon in Dubai).


Mittwoch, 10.01.2007

Gegen Mitternacht verlassen wir Paris in einem Airbus A330-200, einem der neuesten Flugzeuge der Air France. Die Einrichtung ist insgesamt komfortabel. Und als wir gegen halb eins auch noch was Richtiges zum Essen bekommen, ist auch das Problem Hunger und Durst gelöst. Gegen letzteres hatten wir bereits auf dem Flug nach Paris mit Rotwein gekämpft und diesen Kampf genauso weitergeführt. Danach schlafen wir erst einmal ein paar Stunden. Wach werden wir erst wieder, als der Duft von Frühstück um unsere Nasen weht. Alles klappt wieder bestens und am Flughafen werden wir bereits von einem Vertreter von Grosse-Coosmann erwartet. Nachdem wir die beiden einzigen sind, die das etwas teurere Marriot-Hotel gebucht haben, werden wir mit einem Taxi dorthin gebracht. Für die anderen steht ein Kleinbus bereit.

Im Hotel verläuft das Einchecken problemlos. Das Zimmer ist bereits frei und nach einer Dusche und frischer Kleidung erkunden wir die nähere Umgebung. In der Nähe ist eine Shopping Mall mit einem Food Center, das wir auch gleich ausprobieren.

Am Nachmittag werden wir zu einer Wüstentour abgeholt. In der Stadt herrscht noch das normale Chaos auf den Straßen aber außerhalb der City wird es deutlich ruhiger. Über nahezu leere Straßen fahren wir etwa 50 km in die Wüste. An einem zentralen Punkt ist der erste Stopp. Hier lässt Wassim, unser Fahrer, Luft aus den Reifen seines Toyota Landcruiser, denn nun geht es durch den Sand. Dort zeigt er dann nicht nur sein fahrerisches Können sondern auch, dass der Toyota deutlich mehr aushält, als man glaubt. Jedenfalls geht es autoscootermäßig durch die Dünen. Es fährt sich wie auf einer großen Achterbahn und in manchen Situationen ist Vollgas die einzige Möglichkeit durchzukommen. Es macht den meisten (am meisten wohl dem Fahrer) großen Spaß. Bei den vielen Autos sehe ich eigentlich als größte Gefahr, dass wir mit einem anderen Auto kollidieren. Aber es bleibt beim 'Beinahezusammenstoß'. Trotzdem sind viele froh, als sie bei einem gemeinsamen Stopp aussteigen dürfen. Unsere Gruppe ist auf 2 Fahrzeuge verteilt, aber auch andere Unternehmen führen diese Tour durch. Nach dem Stopp geht es, dieses Mal nicht mehr ganz so wild, zum gemeinsamen Abendessen. Dieses findet in einem Beduinenlager statt. Allerdings wohnen hier keine Beduinen mehr. Es ist nur für Touristen errichtet. Hier sind auch Quad-Touren (zum Selberfahren) sowie Kamelausritte möglich. Der Sonnenuntergang über den Dünen ist einfach toll. In Natur ist er noch deutlich schöner als es auf dem Bild ausschaut. Allerdings fällt danach auch die Temperatur deutlich. Auch die entzündeten Lagerfeuer helfen nur wenig gegen den jetzt kalten Wind. Aber wir werden durch ein sehr umfangreiches Abendessen für unser Warten belohnt. Die Abreise verschieben wir um eine Stunde nach vorne. Alle sind satt und müde. Bis wir jedoch im Hotel ankommen, dauert es noch etwas - die Straßen in der City sind immer noch verstopft. Aber so gegen 21h30 liegen auch wir im Bett.


Donnerstag, 11.01.2007

Die Nacht war ruhig, wir haben prima geschlafen und das Frühstücksbuffet im Hotel lässt keine Wünsche offen. Also die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Tag. Zudem das Wetter heute wieder bestens werden soll.

Um 9h starten wir zu einer gemeinsamen Stadtbesichtigung von Dubai. Nachdem wir die anderen Teilnehmer der Gruppe in ihrem Hotel abgeholt haben, fahren wir an der Küste entlang in Richtung Jumeirah. Hier ist eines der inzwischen bekanntesten Bauwerke Dubais: das Burj al-Arab. Laut eigenen Angaben hat es 7 Sterne. Die Skala für Hotels sieht aber maximal nur 5 Sterne vor. Da die Eigentümer davon überzeugt sind, deutlich besser als alle anderen zu sein, haben sie sich selbst die fehlenden 2 Sterne verliehen - und alle glauben, dies wäre offiziell. Eine Innenbesichtigung ist allerdings nicht möglich. Es ist jetzt gegen 10 Uhr, die Strände sind leer und es weht ein angenehm kühler Wind vom Wasser her. Wir sehen dies anbetrachts des kommenden Tages nur positiv. Weiter geht's auf der Laufstrecke in Richtung Dubai zurück. Nach einem Besuch in einem Kunstgewerbe-Museum (allerdings kann man die Teppiche usw. auch kaufen) machen wir noch einen kurzen Fotostopp bei der Jumeirah-Moschee. Sie ist die größte und spektakulärste Moschee Dubais. Danach fahren wir weiter zur Besichtigung des Dubai Museums. Es befindet sich in einem alten Fort und zeigt in Kurzform die gesamte Entwicklung sowie die weiteren Pläne Dubais. Als nächstes fahren wir weiter zum Dubai Creek. Diesen schmalen Meeresarm überwinden wir problemlos mit einem Wassertaxi. Dabei fahren wir an vielen Dhaus, den handelsüblichen Holzschiffen, vorbei. Diese bringen Gewürze und sonstige Naturartikel aus den umliegenden Ländern nach Dubai und nehmen auf dem Rückweg alle Arten von technischen und elektronischen Artikel mit zurück in ihr Heimatland.

Wir erreichen nun das Viertel Al Raz. Hier befinden sich auch die bekannten Souks (Märkte). Im Gewürz Souk kaufen wir einige Gewürze und erledigen die entsprechenden Auftragsbestellungen von zuhause. Danach gehen wir die wenigen Meter zum Gold Souk. Hier gibt es alles, was man aus Edelmetall herstellen kann. Gisela interessiert sich für einen Ring. Der erste genannte Preis liegt bei 3000 Euro geht aber sehr schnell auf 1000 Euro. Wahrscheinlich ist ein weiteres Handeln möglich, aber wir haben keine Zeit dazu. Wir sehen schon, wie sich die Gruppe langsam wieder zum Weitergehen sammelt und ich breche die Verhandlungen ab. Am Samstag werden wir mehr Zeit haben. Mit dem Bus werden wir wieder zu unseren Hotels zurück gefahren. Gisela und mich bringt der Busfahrer noch zum Dubai Trade Center. Hier ist die Ausgabe der Startunterlagen. Für Gisela die erste Enttäuschung: das T-Shirt mit der Dubai-Marathon-Werbung gibt es nur noch in Größe L, die kleineren Größen sind schon alle weg. Insgesamt wirkt die Startnummernausgabe schon sehr provinziell. Viel dezenter geht es nicht mehr und eine Marathonmesse, so mit Verkauf usw., gibt es nicht einmal ansatzweise. Nun ja, nachdem hier weiter nichts los ist, gehen wir zum Zielbereich. Hier wird noch fleißig aufgebaut und wir vereinbaren schon mal einen Treffpunkt für morgen. Danach fahren wir mit dem Taxi wieder zu unserem Hotel.

Zum Abendessen sind wir wieder im Food Center und kaufen im Supermarkt auch noch gleich was zum morgigen Frühstück ein. Zurück im Hotel gehen wir früh ins Bett, denn morgen heißt es sehr früh aufstehen.


Freitag, 12.01.2007

Um 4h30 werden wir durch unseren Wecker geweckt. Duschen, ein kurzes Frühstück und schon ist es Zeit, das Hotel zu verlassen. Auf leeren Straßen (ganz außergewöhnlich) fahren wir zum Regent Palace Hotel, um die anderen Mitglieder unserer Gruppe einzusammeln. Wenige Minuten später sind wir im Dubai World Trade Center.

Hier beginnen nicht nur die Läufe, sondern auch das Chaos. Niemand kann uns sagen, wo der Gepäckaufbewahrungswagen postiert ist. Doch wenige Minuten vor dem Start ist dieser dann doch da. Um 7h ist der Marathonstart. Es ist gerade hell geworden und die Luft ist noch angenehm kühl. Die allgemeine Stimmung ist prima und wir laufen auf leeren und teilweise abgesperrten Straßen in Richtung Wasser. Die Polizei hat noch nicht viel Arbeit; sie wird den Verkehr aber die ganze Zeit zugunsten der Läufer fest im Griff haben. Dieser Teil der Organisation ist prima. Unterwegs fotografiere ich ein paar Moscheen, da diese in ihrer Schönheit doch auffallen. Ansonsten ist die Strecke doch recht eintönig. Als wir bei km 13 sind, kommen uns die Spitzenläufer auf der Gegenfahrbahn entgegen. Für sie ist es nun km 26. Als Durchschnittsläufer hat man nur selten die Möglichkeit, die Spitzenläufer überhaupt zu sehen. Kurz danach kommt unser Wendepunkt in Sicht, das Burj al-Arab. Allerdings dauert es noch fast eine Stunde, bis wir diesen Punkt auch erreichen. Danach geht es über 12 km wieder auf der geraden und flachen Küstenstraße zurück. Gestern um diese Uhrzeit wehte noch ein kühlender Wind, heute nicht mehr. Vom wolkenlosen Himmel knallt die Hitze unbarmherzig auf uns Läufer. Es gibt zwar ausreichende Wasserstellen, aber trotzdem wird es langsam ungemütlich. Wir haben jetzt etwa 20°C im Schatten, den es aber nur sehr selten gibt.

Die Straßen haben meistens 3 Fahrspuren in jede Richtung, wobei die rechte für die Läufer gesperrt ist. Ich bin froh, als ich die schon von weitem gut sichtbare Fahne der Vereinigten Arabischen Emirate erreiche, denn hier verlassen wir die eintönige Küstenstraße wieder. Inzwischen hat der Straßenverkehr stark zugenommen. In der Hitze gleich neben den Auspuffgasen der vielen LKWs zu laufen, ist alles andere als Doping. Unser Läuferfeld hat sich inzwischen sehr stark auseinandergezogen. Meist läuft man für sich alleine. Wenn man Glück hat, kann man eine Zeitlang mit jemanden zusammen laufen und sich ein bisschen unterhalten. Mit meiner Mütze bin ich ja gleich als Deutscher zu erkennen und insbesondere die Kinder finden sie sehr lustig (soll ja auch so sein). Bei km 38 kommen auch die Türme des Trade Centers in Sicht, unser Ziel ist also nicht mehr so weit. Die letzten km verlaufen auf total gesperrter Straße, sodass das Thema Auspuffgase auch erledigt ist. Vorher durften wir aber noch ein gutes Stück am Rande einer 5-spurigen und stark befahrenen Autobahn laufen. Inzwischen ist es eigentlich nur noch ein Kampf gegen die Hitze. Bei km 41 biegen wir in die Zielgerade ein. Allerdings zieht sich dieser Abschnitt besonders lange, aber im Gegensatz zur restlich Strecke sind hier viele Zuschauer, die einen ins Ziel 'jagen'. Aufgeben oder schlappmachen gilt hier nicht mehr. Ich wollte unter 4h30 laufen, hatte angesichts der Hitze zwischendurch meine Bedenken und bin dann doch ganz zufrieden, mit 4h22 angekommen zu sein.

Im Zielbereich gibt es ausreichende Sitzplätze unter Sonnenschirmen. Man kann etwas zu essen kaufen; wir haben beide Hunger. Unterwegs gab es nur Wasser und Limonade (sehr süß und pappig), aber keinerlei Obst oder sonstig essbares. Das Essen erfolgt unter erschwerten Bedingungen, da gleichzeitig eine Life-Band spielt. Diese haben wohl alle Regler total aufgedreht. Die angebliche Rock'n'roll-Musik ist total übersteuert und verzerrt, von den Sängern versteht man nichts mehr. Es dröhnt nur noch. Satt marschieren wir in Richtung Hauptstraße, wo wir auch bald ein Taxi anhalten können. Da es auch keinerlei Duschmöglichkeiten im Ziel gab, ist im Hotelzimmer der Sprung unter die Dusche herrlich.

Später erkunden wir noch den Hotel-Pool auf dem Dach und genießen bei einer Tasse Kaffee von der Dachterrasse die Aussicht auf den Flughafen. Das Foto unten habe ich allerdings erst am nächsten Abend gemacht.

Zum Abendessen treffen sich einige von uns hier im Hotel im Steakhouse und genießen die hervorragenden Steaks bei Wein und Bier. Insgesamt ein harmonischer Abschluss dieser Veranstaltung, von der die meisten ja am Samstag nach Deutschland zurückfliegen.


Samstag, 13.01.2007

Unser erster 'richtiger' Urlaubstag, also erstmal ausschlafen. So gegen 9h30 kommen wir ausgeruht zum Frühstücksbuffet. Allerdings hätte ich noch nicht unbedingt etwas gebraucht, denn das Steak gestern Abend war doch fast eine Familienportion (aber prima). Nun ja, nachdem das Frühstücksbuffet ebenfalls hervorragend ist, finden sich doch noch Nischen im Magen.

Danach fahren wir mit dem Taxi wieder in Richtung Gewürz-Souk. Gewürze brauchen wir zwar keine mehr, aber es ist die einfachste Art, dem Fahrer unser Ziel zu erklären. Zu Fuß gehen wir nun durch die einzelnen Gässchen und landen wieder im Gold-Souk. Gisela ersteht hier einen schönen Ring und ich brauche danach unbedingt wieder einen Geldautomat, was aber auch kein Problem ist . Wir gehen nun den Dubai Creek entlang in Richtung Landesinnere. Auf dem Creek herrscht ein reger Schiffsverkehr. Die kleinen Boote sind ein wichtiges Transportmittel, um von einem zum anderen Ufer zu gelangen. Man kann sie auch für Rundfahrten mieten, wobei der Preis von ca. 11 EUR / Stunde festgelegt ist. An den Anlegestellen der Dhaus herrscht ein reges Treiben. Große Kartons mit Waren stapeln sich meterhoch. Wir können in diesem Durcheinander nicht so genau erkennen, ob die Schiffe gerade be- oder entladen werden. Aus einem Café am Rande beobachten wir das Ganze bei einem Glas frisch gepresster Früchte. Irgendwann kommen wir dann doch aus dem aktiven Teil dieses Hafens heraus. Da es jetzt nicht mehr so interessant ist, fahren wir mit dem Taxi wieder ins Hotel. Hier genießen wir noch für gut eine Stunde die Sonne am Pool auf dem Dach.

Für den Abend haben wir eine Dinner Cruise auf der 'Al Mansour Dhow' gebucht. Wir sind nur etwa 25 Personen auf dem Schiff. Nach einem großen Feuerwerk, das anlässlich des Dubai Shopping Festivals, das zurzeit stattfindet, jeden Abend um 20h30 auf dem Creek in der Nähe der Schiffsanlegestelle entzündet wird, startet die Tour. Das Essen ist qualitativ hervorragend, von der Quantität ganz zu schweigen. Trotz gemeinsamer Anstrengung können wir dem Buffet keinen nennenswerten Schaden zufügen. Auf die Dhau passen gut 100 Personen und für die gäbe es wohl die gleiche Menge. Auch hier ist das Preis-Leistungsverhältnis sehr gut. Das Schiff fährt zuerst ein Stück den Creek hinauf, dann bis in den Arabischen Golf und langsam wieder bis zur Autobahn-Brücke hinauf. Danach legen wir an und die 2 Stunden sind eigentlich sehr schnell vorbeigegangen. Es war schon sehr schön, auf dem Oberdeck (gegessen wurde unten) bei angenehmen Temperaturen die Gegend an sich vorbeigleiten zu lassen. Selbst um diese Zeit ist auf der Uferpromenade auf der Seite des alten Dubais noch sehr viel los. Für uns ein wunderschöner Ausklang eines kurzen aber schönen Urlaubs.


Sonntag, 14.01.2007

Unser letzter Tag in Dubai. Wir genießen nochmals das umfangreiche Frühstücksbuffet bevor wir auschecken und mit dem Taxi zum Flughafen fahren. Die genauen Daten hatte ich gestern bereits telefonisch erfragt als ich mir den Rückflug bestätigen ließ. Der Flughafen ist wie üblich sehr groß aber auch sehr übersichtlich. Das ganze Prozedere verläuft problemlos und schnell. Im Flughafen erkennt mein PC ein kostenloses WLAN-Netz und ich kann die ersten Bilder schon mal auf den Server laden sowie meine E-Mails abrufen.

Der Flug nach Paris ist voll ausgebucht aber wir haben wieder einen Fensterplatz und Gisela kann die Landschaft von oben genießen. Der Flug geht zuerst die Küste entlang und dann über die Straße von Hormus und den Iran in Richtung Europa. Unter uns ist ein recht schroffes Felsengebirge. Auf den Gipfeln kann man sehr viel Schnee erkennen. Das Flugzeug ist der uns vom Hinflug bekannte A330. Leider wird es ein recht trockener Flug, da gegen Ende die Getränke ausgehen und wir zum Verzehr der als Abendessen ausgegebenen Sandwiches auf unseren mitgebrachten Wasservorrat zurückgreifen müssen. Wir landen zwar mit einiger Verspätung, starten dafür aber wieder pünktlich in Richtung München, jetzt mit einem Airbus A318. Trotz Codesharing (AF, KLM, JAL) ist der Flieger nur halbvoll. Nun ja, da hat jeder gleich mehr Platz. Dafür kommen wir pünktlich in München an. Wir haben diesen Ort vor etwa 4 Stunden ja schon mal in westliche Richtung überflogen; jetzt landen wir endlich. Vom Shuttle werden wir zu unserem Fahrzeug in Hallbergmoos gefahren und von dort geht es auf der fast leeren Autobahn schnellstens nach Hause. Um 21h42 steht das Auto in der Garage und die Reise ist beendet.

Es ist jetzt auch mal wieder die Zeit, ein Resümee zu ziehen. Von der recht umständlichen Fliegerei mal abgesehen war es doch ein sehr schöner Kurzurlaub. Es wäre auch kein Problem gewesen, hier noch ein paar Tage davor oder danach zu bleiben. Zu sehen gibt es doch noch einiges. Allerdings sind die Entfernungen zu den anderen Punkten recht weit, aber Busse und Taxis sind sehr günstig und zahlreich vorhanden. Das Wetter ist um diese Jahreszeit für uns sehr angenehm, im Sommer können es durchaus bis zu 50°C (im Schatten) werden. Ansonsten ist Dubai 'under construction'. Überall wird gebaut und nicht nur die vielen Baustellen sorgen für permanent verstopfte Straßen. Man sollte also viel Zeit einplanen. Aber die Pläne sind ehrgeizig und wir werden in einigen Jahren gerne nochmals hierherkommen, um zu sehen, wie sich die Stadt weiterentwickelt hat. Insgesamt ist Dubai ein attraktives Reiseziel, wobei das Preisniveau unter dem bei uns üblichen liegt. Und wenn man dann dort noch gleich einen Marathon laufen kann, ist der Urlaub doch gleich noch schöner (versteht nur, wer selbst läuft).


Ein paar zusätzliche Informationen

Organisation der Reise: Die Marathonreise wurde von der uns bestens bekannten 'Reisezeit' sowie von Sportreisen Grosse-Coosmann angeboten. Da die Anreise bei Grosse-Coosmann bereits einen Tag vorher erfolgte, entschieden wir uns für dieses Unternehmen, da ich doch mit einer gewissen Akklimatisationszeit rechnete. Der Kontakt erfolgte problemlos per E-Mail, wobei der Informationsfluss das unbedingt Notwendige nicht überschritt. Unangenehm überrascht war ich dann, als ich am 27.12.2006 die Tickets erhielt. Von Nürnberg mit dem Auto nach München und dann weiter mit Air France über Paris nach Dubai - viel umständlicher geht es nicht. Abgesehen davon, dass es ausreichende Direktverbindungen zwischen München und Dubai gibt (Reisezeit nutzt diese angeblich sogar), wäre, wenn schon Paris als Umsteigeflughafen unbedingt notwendig war, die Direktverbindung Nürnberg - Paris (wurde zeitgleich von Air France angeboten) komfortabler gewesen. Auf meine entsprechende E-Mail hat Grosse-Coosmann erst gar nicht reagiert. Ein Mitdenken im Sinne des Kunden konnte ich hier bei diesem Unternehmen leider nicht erkennen. Ein telefonischer Kontakt hätte sicherlich eine bessere Lösung, ggf. gegen Aufpreis, ergeben. Jeder, der über dieses Unternehmen bucht und fliegen als die zwar schnellste aber auch als wenig komfortable Reisemöglichkeit sieht, sollte sich also vorher über die Flugroute telefonisch erkundigen und ggf. Alternativen einfordern. Ansonsten war die Betreuung vor Ort, wie bei Sportreisen üblich, locker und einwandfrei, wobei wir allerdings auch nicht viel Betreuung benötigten. Dadurch, dass die meisten inkl. der Reiseleitung in einem anderen Hotel wohnten, waren wir sowieso weitestgehend auf uns selbst gestellt.

Daten zum Marathon: Die Strecke ist absolut eben und für Spitzenläufer sicherlich sehr schnell. Der Sieger lief knapp unter 2h10 ins Ziel. Für die langsameren Läufer wird aber später die Sonne zum Problem. Die Streckenversorgung mit Wasser ist hervorragend. Bananen, Äpfel oder sonstige festen Stärkungsmittel gibt es weder auf der Strecke noch im Ziel. Lt. Tageszeitung sollen über 7.000 Teilnehmer am Start gewesen sein. Aber allein der 3km-Fun-Run, den ganze Familien gewandert sind, war dabei wohl mit über 60% beteiligt. Den Rest teilten sich 10km-Läufer und Marathoni, wobei bei letzteren das Starterfeld geschätzt nicht viel mehr als 500 Teilnehmer umfasste. Entsprechend schnell zog es sich auseinander; Gedränge gab es nie. Im Ziel waren es dann 482 Marathoni und 1.874 10km-Läufer. Der Dubai-Marathon ist nach eigenen Angaben der größte im Mittleren Osten, allerdings ist mir auch kein anderer bekannt. Die Bewohner von Dubai interessiert der Marathon überhaupt nicht, entsprechend zahlreich ist das Publikum am Straßenrand. Bis dieser Marathon international zu den großen gehören wird, ist es noch ein sehr langer Weg. Auch die Organisation vor Ort ist noch stark verbesserungsfähig. Trotzdem hat es aber Spaß gemacht, dem deutschen Winter auf diese Weise zu entfliehen.

Das Hotel JW Marriott: Während die anderen Teilnehmer dem Regent Palace Hotel (4 Sterne) gerne noch einen abgesprochen hätten, kann ich die 5 Sterne dieses Hotels nur voll bestätigen. Bei dem relativ geringen Aufpreis sollte Groose-Coosmann überlegen, dieses als einziges Hotel anzubieten. Service, Preis-Leistungsverhältnis und vor allem das Frühstücksbuffet sind einfach Spitze. Neben den üblichen warmen und kalten Gerichten gibt es hier sogar frisch zubereitetes Sushi. Das im Haus vorhandene Steakrestaurant ist das beste von Dubai und die Preise entsprechen dabei den in Deutschland üblichen. Und wer es einfacher mag, innerhalb wenigen Minuten ist man zu Fuß in einer Shopping Mall mit umfangreichem Food Center. Unser Zimmer war sehr geräumig, das Badezimmer bestand aus 2 Räumen. Im einem befand sich ein großes Waschbecken, im nächsten Toilette, Badewanne und Duschraum (Duschkabine wäre untertrieben). Obwohl die Abflugschneise des Flughafens in direkter Nähe war, hörte man in den Räumen keinerlei Geräusche von außen. Gesamt-Urteil: sehr empfehlenswert.
Hier noch ein paar Bilder vom Hotel (alles im bzw. auf dem Haus, auch wenn es z. T. anders aussieht):

Air France: Fairerweise muss ich gestehen, dass ich mit normalen Fluglinien und Economy Class nicht so viel Erfahrung habe und ein Vergleich mit Business Class wäre nicht richtig. Aber im Großen und Ganzen ist der Service in Ordnung. Der Sitzplatz ist ausreichend groß und die Mahlzeiten entsprechen dem guten Ruf Frankreichs. Im Vergleich zu den Billigflieger wie Hapag Lloyd schneidet Air France hervorragend ab. Zurzeit scheint die Gesellschaft wohl äußerst günstige Preisangebote zu machen. Jedenfalls waren die Flüge immer sehr gut bebucht. An Bord war dies aber nicht weiter tragisch. Das Personal war immer freundlich und hilfsbereit. Kenntnisse der französischen Sprache sind klar von Vorteil, da die englischen Durchsagen aufgrund des manchmal sehr starken französischen Akzentes nur schwer zu verstehen sind. Aber ansonsten spricht nichts gegen diese Fluggesellschaft (nur dass man halt immer über Paris fliegt).