Es hat aufgehört zu regnen. Wir haben herrlichen Sonnenschein und strahlend blauen Himmel. Aus diesem Grund fahren wir nach dem Auschecken noch in den Ort. Pismo Beach ist ein wirklich schöner Küstenort mit allen Annehmlichkeiten eines Urlaubsortes. Zurzeit ist er auch noch nicht so sehr überlaufen, da die Saison erst Ende Mai anfängt. Im Wasser tummeln sich unzählige Wellensurfer, die hier auf 'ihre' Welle warten. Allerdings gibt es hier keine sonderlich großen Wellen, aber die Jungs sind offensichtlich bescheiden. Aber ohne Neopren-Anzug geht hier niemand ins Wasser, es ist einfach zu kalt (etwa 17°C).
Wir fahren weiter die Küste entlang. In Los Alamos verlassen wir den Hwy 101. Der Ort ist typisch für viele amerikanische Orte. Gegründet 1876, zu einem kleinen Dorf gewachsen, mit der Straße groß geworden und nachdem der neue Hwy 101 jetzt um den Ort herum führt, wieder eingeschlafen. Es gibt zwar noch ein paar Einwohner, aber viele sind es nicht mehr.
Unser nächster Halt ist in Santa Barbara. Dieser Küstenort hat einen großen, langen Strand und ist touristisch voll erschlossen. Wir wandern zuerst den Strand entlang hinaus auf die lange Jetty (Steam's Wharf). Hier gibt es nicht nur eine schöne Aussicht auf den Ort (kostenlos), sondern auch zahlreiche Geschäfte und Restaurants (ziemlich teuer). Anschließend wandern wir noch bis an die Spitze der Hafenmole. Im Fischereihafen kann man sehr günstig frischen Fisch essen, was wir auch gerne annehmen. Über den Bergen haben sich dicke Wolken festgesetzt, aber hier an der Küste lacht die Sonne vom Himmel.
Weiter geht es Richtung Oxnard. Die Insel Santa Cruz, ein beliebtes Ausflugsziel, ist immer in Sichtweite. Der Straßenverkehr wird jetzt wieder dichter. Erst führen 2, dann 3 und später bis zu 6 Spuren in eine Richtung. Da wir auch so langsam in den Feierabendverkehr kommen, werden diese auch alle benötigt. Das Fahren wird wieder anstrengender, da hier wohl schon der Fahrstil von Los Angeles üblich ist. Am Ortsrand (ca. 20 km in der 3,6 Millionenstadt L.A.) verlassen wir den Hwy 101 und fahren nach Norden in den Ortsteil Northridge. Hier auf dem Walnut RV Park wollen wir bis Freitag bleiben. Der Platz liegt Stadt nah, d. h. Geschäfte und Restaurants in großer Auswahl sind bequem zu Fuß zu erreichen. Trotzdem ist es hier sehr ruhig. Und bis zur Wohnmobil-Abgabestation in Gardena, im Herzen von L.A., sind es nur etwa 70 km. |
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Auch heute bin ich wieder mit dem Fahrrad unterwegs. Die Anzeige bei der Uni Northbridge zeigt bereits um 10h30 80°F (= 27°C). Ich fahre etwa 2 Stunden in der Gegend rum. Bei einem Autohändler schaue ich mal, was die Fahrzeuge hier so kosten - etwa 50% unseres Preises. Warum sind die Dinger eigentlich bei uns so teuer? Die Straßen hier sind breit und nahezu endlos lang. Aber die Autofahrer sind bezüglich Fahrradfahrer und Fußgänger sehr rücksichtsvoll. Es ist also kein Problem, hier zu fahren. Die trockene Luft und die Hitze sind da schon strapaziöser. Der öffentliche Nahverkehr in Los Angeles wird neben mit Bussen auch mit der Bahn (Metrolink) aufrecht gehalten. Brücken gibt es keine, aber viele beschrankte Bahnübergänge. Aber irgendwie klappt dies bestens.
Die heiße Mittagszeit verbringen wir wieder im/am Pool. Nachdem im Wohnmobil meistens Antenne Bayern läuft (via Internet), wissen wir, welches Wetter uns in Bayern wieder erwarten wird und genießen den blauen Himmel und die Hitze.
Gegen Abend gehen wir ins Northbridge Fashion Center. Hier ist heute Farmer's Market. Dieser ist gleichzeitig ein Familienfest und findet im Sommer jeden Mittwochabend statt. Es gibt so ziemlich alles Essbare zu kaufen. Zahlreiche Imbissbuden gibt es natürlich auch, aber die mit Abstand längste Schlange bildet sich vor dem Verkaufsstand für Popcorn. Und dieses wird in für unsere Verhältnisse riesigen Plastiktüten verkauft. Nun ja, wer's mag; wir jedenfalls nicht. Aber in dem Fashioncenter gibt's auch eine Foot Mall und dort genießen wir unser Abendessen (mexikanisch).
Zurück beim Wohnmobil sitzen wir noch bei ein paar Dosen Bier lange draußen. Es ist immer noch sehr warm. |
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Unser letzter Urlaubstag hat angefangen und wir wollen ihn nochmals ganz in Ruhe genießen. Das Wetter spielt auch mit. Es ist allerdings nicht mehr so heiß wie gestern. Aber bis Mittag wird die 30°C-Marke dann doch noch knapp erreicht. Ich fahre nach dem Frühstück wieder mit dem Fahrrad in der Gegend herum. Berge gibt es hier in der Stadt ja so gut wie keine und auf den breiten Straßen gibt es auch keine Probleme mit den Autos. Überall sieht man die großen Flutgräben. Falls es in den Bergen, die ja direkt vor der Haustür liegen und immer gut zu sehen sind, mal ordentlich regnet, kann das Wasser problemlos ins Meer geleitet werden. Zurzeit sind sie fast leer, aber ich denke, dass sich die Erbauer schon etwas gedacht haben.
Den Nachmittag verbringen wir wieder am Pool. Es soll dem Wetterbericht für Deutschland nach ja vorerst unser letzter richtiger Sonnentag werden, und das wollen wir noch ausnutzen. Danach fängt aber das leidige Packen schon an. Es muss ja wieder alles auf die 3 Taschen verteilt werden. Aber da haben wir ja auch schon eine gewisse Routine.
Wie schon auf unseren letzten Reisen verbringen wir den letzten Abend wieder in einem Restaurant der 'Sizzler'-Gruppe. Da kennen wir uns aus und das hat in Downunder auch immer bestens geklappt. Hier ist das Ganze aber etwas anders organisiert und bezüglich Sauberkeit und Service kann ich dieses Restaurant hier leider nicht weiterempfehlen. Nach dem Essen zieht es uns deshalb auch früher als geplant wieder zu unserem Wohnmobil zurück. Nach dem Vernichten der letzten Dose Bier ist frühes Zubettgehen angesagt, denn morgen um 5 Uhr klingelt der Wecker. |
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Wir verlassen den Campingplatz schon um 7 Uhr früh. Abgabetermin ist zwar erst zwischen 9h und 10h30, aber ich weiß nicht, wie sich der Verkehr entwickelt. Aber es läuft prima, obwohl auf allen Spuren (je nachdem zwischen 3 und 7) in Richtung Süden reger Verkehr herrscht. Aber die meisten Staus können wir auf der Pool-Lane umfahren. So sind wir bereits kurz nach 8 Uhr zum Erstaunen der Moturis-Leute bei der Fahrzeug-Abgabestelle. Die Abgabe erfolgt schnell und ohne jegliche Probleme. Das kaputtgegangene Trinkglas wird mit einem Achselzucken zur Kenntnis genommen. Solange der Wagen noch heil ist, ist alles andere uninteressant.
Wir frühstücken danach erst Mal im Aufenthaltsraum von Moturis. Hier ist heute einiges los, die Urlaubszeit fängt hier jetzt so richtig an. Um 11 Uhr fährt uns ein freundlicher Mitarbeiter der Autovermietung zum Flughafen. Das Einchecken hier ist schon was vom Feineren. Beim Schalter von British Airways ist ja noch alles normal. Aber beim anschließenden Gepäck-Röntgen müssen wir vorher Giselas Urlaubsfilme aus dem Koffer nehmen; sie könnten sonst zerstört werden. In welchem der 3 Koffer sind sie nun? Im zweiten werden wir fündig. Zum Glück haben wir mehr als ausreichend Zeit. Bei der Personal Control bin ich ja nun inzwischen gewohnt, dass der Computer separat gecheckt wird. Aber hier dürfen wir sogar unsere Schuhe ausziehen und mit durch die Röntgen-Kontrolle schicken. Das ist neu aber was soll's. Danach noch schnell die letzten Dollar wieder in Euro tauschen (schlechter Kurs, aber es sind nur 17€) und schon ist das Thema Kalifornien fast abgehakt.
Da wir sehr früh im Abflug-Warteraum sind, können wir 'unsere' Maschine landen und ins Terminal rollen sehen. Nach einer Stunde ist diese wieder soweit fertig und wir gehen an Bord. Mit einer für LAX kurzen Verspätung von 30 Minuten starten wir in Richtung Osten. Kurze Zeit später gibt es die schon vom Herflug gewohnte Fast-Food, bevor wir uns nach einigen Gläsern Wein in die Schlafposition begeben (soweit dies auf diesen Sitzen möglich ist). |
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In Los Angeles zeigt die Uhr 01h30 an, als wir um 8h30 Ortszeit in London Heathrow landen. Es war eine kurze Nacht, aber ich habe ausreichend geschlafen und bin soweit wieder fit. Kaum sind wir aus der einen Maschine raus und wieder auf dem Weg in die nächste müssen wir wieder durch die Sicherheitskontrolle. Nun ja, die Engländer sind nicht ganz so penibel; die Schuhe müssen nicht ausgezogen werden. Ansonsten sind wir das Ganze inzwischen ja schon gewohnt. Natürlich ist vor dem Boarding nochmals das ganze Prozedere der Sicherheitsüberprüfung aber danach geht es wie geschmiert. Der Airbus A319 startet pünktlich in London und erreicht ohne Warteschleifen den Flughafen Frankfurt. Und als ich zur Gepäckausgabe komme, fährt dort bereits unser erster Koffer Karussell. Auch die anderen beiden Koffer sind kurz danach da und wir können unseren privaten Shuttle-Service anrufen. Von diesem werden wir dann auch sofort abgeholt und um halb 4 Uhr fahre ich in Mörfelden auf die Autobahn. Auch hier läuft es ohne Probleme und um 17h30 steht unser Fahrzeug zuhause in der Garage.
Der Urlaub ist zu Ende. Jetzt erst Mal ausschlafen... |
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