Australien 2002 - 2. Woche

Montag, 11.02.2002 (642 km)

Die Nacht haben wir am Dunmarra Roadhouse verbracht. Auf der Weiterfahrt besichtigen wir bei Tennant Creek die Devil's Marbles. Diese, durch Erosion entstandenen, Kugeln sind schon beeindruckend. Wir machen einige Fotos, klettern ein bisschen auf den Kugeln rum und fahren weiter zum Barrow Creek Roadhouse.

Dies ist durch die vielen Geldscheine und sonstige Andenken, die dort an den Wänden hängen weltbekannt. Auch Blacky Fuchsberger hat es schon ausführlich im deutschen Fernsehen vorgestellt. Die Leute sind, wie die meisten Australier, äußerst freundlich und so vergeht eine Stunde mit Gesprächen wie im Flug. Die nächste Nacht verbringen wir beim TiTree Roadhouse.

Da ich Schwierigkeiten mit dem Anschluss meiner in Darwin gekauften Mobilfunkantenne habe, gibt mir ein Funker aus Adelaide eine Adresse in Alice Springs. Jeff könnte mir bestimmt helfen. Ich habe fast jeden Abend noch für etwa 1 bis 2 Stunden die Funkanlage aufgebaut und Verbindungen (auch nach Deutschland) gehabt.

Unterwegs sehen wir immer wieder sehr schöne Road Trains. Diese LKWs haben meist 3 Anhänger, bis zu 22 Achsen, eine Gesamtlänge von offiziell 53,5m und ein Gesamtgewicht von bis zu 120 to. Die Fahrer sind stolz auf ihre Fahrzeuge und pflegen sie entsprechend. Allerdings, wenn Road-Train-Fahrer sich untereinander unterhalten, verstehe ich kein Wort. Hier im Outback wird alles mit diesen Fahrzeugen transportiert. Deshalb ist auch alles etwas teurer.

Ebenso gibt es viele Termitenhügel. Nicht überall werden sie jedoch, wie hier in Mataranka, gleich als Denkmal umfunktioniert.

Dienstag, 12.02.2002 (204 km)

Nach dem Passieren des Wendekreis des Steinbocks sind wir auch schon in Alice Springs.

Wir besuchen zuerst die alte Telegrafenanlage, die sich im Norden von AS befindet; für uns als Funker schon recht beeindruckend. Nach Mittagessen, Einkaufen und Stadtbesichtigung statten wir noch den 'Royal Flying Doctors' einen Besuch ab. Wir sind schon am frühen Nachmittag auf dem Campingplatz. Gisela kümmert sich um die Wäsche (auf fast jedem Campingplatz gibt es Waschmaschinen) während ich mir meine E-Mails abrufe. Seit K.L. ist doch einiges aufgelaufen. Auf dem Campingplatz hat man 30 Minuten Internet umsonst, was ich auch voll ausnutze. Die gewaschene Wäsche trocknet bei Temperaturen um 35°C und einer Luftfeuchtigkeit von etwa 20% in kurzer Zeit und ein Bügeleisen kann man sich ebenfalls auf jedem Campingplatz (meist kostenlos) ausleihen.

Abends habe ich u. a. noch ein Funkgespräch mit Paul. Er wohnt in Maffra, etwa 200 km östlich von Melbourne und ist von Beruf Krankenwagenfahrer. Da ich an der Ausrüstung der australischen Krankenwagen interessiert bin, lädt er mich zu einem Besuch ein.

Mittwoch, 13.02.2002 (490 km)

Heute geht's zum Wahrzeichen Australiens, dem Ayer's Rock oder wie die Aborigines sagen Uluru. Schon vorher erhebt sich der Mount Conner aus dem flachen Land. Er ist nicht zu übersehen aber auch nicht mit dem Uluru zu verwechseln. Am Nachmittag erreichen wir das Yulara Resort. Das ist die Touristenstadt nördlich vom Uluru, ziemlich teuer, aber eine andere Übernachtungsmöglichkeit gibt es nicht. Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, mit dem Auto noch eine Rundfahrt um den heiligen Berg der Aborigines zu machen.

Donnerstag, 14.02.2002 (93 km)

Auf dem Yulara-Campingplatz wird es schon lange vor Sonnenaufgang recht unruhig. Viele wollen den Sonnenaufgang am Uluru sehen, wir natürlich auch. Also stehen wir bereits um 6 Uhr westlich des markanten Berges und warten mit hunderten anderen Touristen (alles fest in deutscher Hand) auf die aufgehende Sonne. Nachdem die ersten Sonnenstrahlen den Berg beleuchten, werden die Bustouristen höflich aber bestimmt von ihren Reiseleitern wieder in die Busse geholt. Dann ist Ruhe und wir genießen das Farbenspiel noch einige Zeit.

Danach fahren wir zum Parkplatz, von dem auch eine Besteigung des Berges möglich ist. Theoretisch zumindest, denn bei Wettervorhersagen von 36°C und mehr bleibt der Aufstieg gesperrt. Für gestern waren es 36°C, für heute und morgen 39°C. Aber da die Aborigines es eh nicht so gerne sehen, wenn man auf ihrem heiligen Berg rumturnt, haben wir dies schon im Vorfeld aus unserem Programm gestrichen. Nicht verboten ist jedoch, das Umwandern des Berges auf dem extra dafür angelegten Weg. Es ist zwar ein richtiger Hindernislauf (ziemlich viele Leute unterwegs), aber ich schaffe die 9,4 km trotzdem in exakt 50 Minuten. Bei etwa 25°C im Schatten und etwa 2/3 der Strecke in heißer Sonne bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.

Nachmittags wandern wir die Strecke noch einmal zu zweit (in 2,5 Stunden). Es sind auch kaum noch Touristen da.

Freitag, 15.02.2002 (0 km)

Nach dem Fahrstress der letzten Tage ist heute Pause angesagt. Um 10 Uhr starten wir zu einem Hubschrauber-Rundflug über Uluru und Kata Tjuta (Olgas). Es macht Spaß, sich das Ganze mal aus der Höhe anzusehen. Den restlichen Tag verbringe ich zum größten Teil im Pool.

Samstag, 16.02.2002 (560 km)
In der Nacht hat es ordentlich geregnet. Wir sehen es an den vielen Tümpeln, die bei unserer Hinfahrt am Lassiter Highway noch trocken, jetzt aber mit Wasser gefüllt sind. Auf dem Stuart Highway überschreiten wir die Grenze von Northern Territories nach South Australia und dürfen die Uhr gleich eine Stunde vorstellen. Wir übernachten beim Catney Roadhouse.  
Sonntag, 17.02.2002 (152 km)

Am Vormittag kommen wir in Coober Pedy an. Dies ist die 'Hauptstadt der weißen Opale'. Sie werden von unzähligen Glücksrittern aus der Erde geholt.

Insgesamt spielt sich hier das Leben hauptsächlich unter der Erde ab. Da es über der Erde zu heiß ist (tagsüber selten unter 40°C und geregnet hat es vor 4 Jahren das letzte Mal), wohnt jeder in komfortabel eingerichteten Steinhöhlen. Selbst die Kirche ist hier in den Untergrund gegangen. Wir kaufen im Supermarkt einige Lebensmittel (teuer bei mäßiger Qualität, aber die einzige Einkaufsmöglichkeit im Radius von 500 km) und Gisela kann der Verlockung der Opale nicht widerstehen. Zum Ring bekommen wir auch noch einige Rohsteine geschenkt. Die Ladenbesitzern ist Griechin und mit ihrem Mann, der irgendwo draußen schürft, schon seit vielen Jahren hier. Insgesamt sind hier viele Nationen vertreten, die alle eins eint: Hier ist Australien, nicht an der Küste. Ich kann sie verstehen.

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