Montag, 04.06.2018 (60 km) | |
Nur wenige km nachdem wir Cooinda verlassen haben, meldet sich mein Smartphone wieder. Wir haben wieder Netz. Das nächste Ziel heißt Jabiru, quasi die Hauptstadt des Kakadu Nationalparks. Aber vorher machen wir noch im Bowali Vistor Center eine Pause. Hier ist die eigentliche Verwaltung des Nationalparks und man bekommt viele Informationen über die Kultur der Ureinwohner. Dass sie 6 Jahreszeiten haben, war uns ja schon von früheren Besuchen bekannt. Hier wird das Ganze nochmals bildlich dargestellt. Zurzeit ist übrigens die "burning time". Dies bedeutet, dass das Unterholz der Wälder gezielt niedergebrannt wird. Manchmal läuft sowas natürlich auch aus dem Ruder aber im Großen und Ganzen klappt das ganz gut (jahrzehntelange Erfahrung). Dadurch wird Platz in der Natur für Neues geschaffen. Hier im Visitor Center gibt es auch sehr schnelles und freies WLAN. In Jabiru sind wir etwas enttäuscht. Die Stadt ist zwar recht groß aber im Grunde ist nichts los. Aber es gibt einen gut gefüllten Supermarkt (Alkohol gibt's im ganzen Nationalpark keinen zu kaufen, aber das wussten wir vorher) und ein hervorrragendes LTE-Netz. Nach dem Auffüllen unserer Vorräte fahren wir auf den Campingplatz. Dieser ist sehr groß und eine Reservierung wahrscheinlich nie notwendig. Den Nachmittag verbringen wir am Pool. Für den Abend reicht die restliche Pizza von gestern, ergänzt mit etwas frischem Salat, aus. |
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Dienstag, 05.06.2018 (168 km) | |
Bevor wir wieder weiterfahren, besuchen wir nochmals den Supermarkt und kaufen uns frisches Fleisch für den Abend. Danach geht es weiter in Richtung Darwin. Hier auf dem Arnhem Hwy ist schon deutlich mehr los als die letzten Tage auf dem Kakadu Hwy, aber trotzdem hält sich der Verkehr in Grenzen. Hier sind nun auch wieder mehr Road-Trains unterwegs, die Bergbaumaterial transportieren. Auf der Strecke wechseln sich Wald und Grasland ab. Man sieht deutlich den Beginn des Mary-River-Bereichs. Es ist Sumpfland, bei dem Wald keine Chance hat. Dass immer wieder Tiere die Fahrbahn kreuzen, ist normal. Man muss halt aufpassen. Unser nächstes Ziel ist das Corroboree Roadhouse. Hier auf dem Campingplatz Corroboree Park Tavern wollen wir übernachten. In der Nähe ist der Corroboree Billabong, der für seine Tier-Vielfalt, insbesondere Krokodile, bekannt ist. Das Ganze wird vor Ort von Wetland Cruises durchgeführt und kostet 65 AUD/Pers. Für einen Aufschlag von 5 AUD ist auch gleich der Transfer vom Park zum Wasser und zurück dabei. Da es sich dabei um rund 20 km handelt, von denen die letzten 4 unbefestigt sind, buchen wir das gleich dazu. Abholung und Tour sind gut organisiert. Über viele km fahren wir an brennendem Wald vorbei, was aber niemanden stört. Es dauert nicht lange, bis wir das erste Krokodil aus der Nähe sehen. Es scheint zu schlafen, aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Weitere Tierbegegungen folgen. Besonders die Anzahl an Vögeln ist beeindruckend. Vögel haben vor den Krokodilen auch ziemlich Ruhe. Offensichtlich schmecken denen die Federn nicht. Sie bevorzugen lieber Fisch oder Touristen ("send more tourists, the last one were delicious"). Allerdings sorgt unser Guide schon dafür, dass das mit den Touristen nicht überhand nimmt und achtet sehr auf die Sicherheit. Die Tour selbst ist sehr empfehlenswert, deutlich günstiger als die Tour in Cooinda und man sieht auch mehr Tiere. Da das Roadhouse für gutes und preiswertes Essen bekannt ist, testen wir dies nach der Tour auch gleich aus. Das heute morgen gekaufte Fleisch hält sich im Kühlschrank auch bis morgen. Das Essen ist wirklich gut und WLAN gibt es kostenlos dazu (bis hinten auf den Campingplatz reicht es leider nicht). |
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Mittwoch, 06.06.2018 (118 km) | |
Schon morgens hüpfen hier die kleinen Kängurus auf dem Platz herum. Sie heißen hier Wallabies. Die großen gibt es nur weiter im Süden. Wir aber wollen weiter in den Litchfield Nationalpark. Ein Dingo unterwegs am Straßenrand bleibt artig dort, für alle die beste Lösung. Wir durchfahren nun die Wetlands des Adelaide River. Als ich im Rückspiegel einen Road-Train anrauschen sehe, fahre ich artig auf die Seite und lasse ihn passieren. Zum einen hat er es eiliger als ich und zum Anderen möchte ich nicht bei seinem Einscheren vom letzten Anhänger von der Straße geschubst werden. Die Road-Trains sind mit 53,5m doch recht lang. Auf dem Batchelor Holiday Park checken wir für die nächsten zwei Nächte ein. Hier gibt es urige Hütten, die wie kleine Raumschiffe aussehen. Es sind schon ältere, einfache Unterkünfte für Backpacker. Ob sie noch genutzt werden, weiß ich nicht. Aber auch andere Camper schauen sich diese Häuschen genau an. Unser Wohnmobil steht aber ruhig unter Palmen. WLAN ist auf dem Platz in guter Qualität und kostenlos vorhanden, Telefon nicht. Und zum Abendessen gibt es die gestern eingekauften Steaks mit Zubehör. |
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Donnerstag, 07.06.2018 (145 km) | |
Heute sind wir im Litchfield Nationalpark. Dieser ist für seine Termitenbauten sowie seine Wasserfälle sehr bekannt. Wir waren ja schon früher hier gewesen. Jetzt sind die einzelnen Punkte touristisch voll erschlossen, d. h. es ist deutlich mehr los. Der erste Halt, der mit "Termite Mounts" ausgeschildert ist, zeigt dann auch hunderte dieser Hügel. Es sind Kompasstermiten, die Ihre Bauten immer genau in Nord-/Süd-Richtung aufgebaut haben. Bis wir die Bilder machen können, müssen wir erst warten, bis die Bustouristen weiter gefahren sind. Die großen Termitenbauten sind so um die 5m hoch. Weiter geht es zu den Tolmer Falls. Diese spektakulären Wasserfälle sind allerdings nur von einer sehr gut erreichbaren Aussichtsplattform zu besichtigen. Zum See kommt man nicht. Nächster Besichtigungspunkt sind die Wangi Falls. Hier gibt es auch einen Campingplatz sowie ein Café. Es ist ein sehr beliebter See zum Schwimmen, zudem der Zugang zum Wasser mittels einer Rampe auch für Rollstuhlfahrer geeignet ist. Allerdings hat man wohl beim letzten Starkregen nicht aufgepasst und vermutet, dass es sich auch ein Krokodil in diesem See gemütlich gemacht hat. Und bis das wirklich sicher geklärt ist, bleibt der See für Schwimmer geschlossen. Und komisch, es hält sich auch jeder daran ;-) Also weiter zu den Florence Falls. Hier war ich schon 2002 im Wasser. Es sind immer noch weit über 100 Treppenstufen bis zum Wasser, aber der Aufwand lohnt sich. Nachdem es sich hier jetzt um den so ziemlich einzigen offenen Badesee handelt, ist natürlich auch einiges los. Trotzdem macht es wieder Spaß, hier zu schwimmen. Die beiden Wasserfälle der Florence Falls sind erst von oben, wenn man die Treppen bis zur Aussichtsplattform geschafft hat, in ihrer vollen Schönheit zu erkennen. Wieder auf dem Campingplatz sehe ich, dass Yves versucht hat, mich über WhatsApp anzurufen. Ich schreibe ihm, dass ich nun wieder auf dem Platz und damit im Internet-Bereich bin und er ruft mich auch gleich an. Wir können so kostenlos einiges besprechen. Er muss nun zur Arbeit, bei uns gibt es Abendessen. |
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Freitag, 08.06.2018 (98 km) | |
Unser Urlaub biegt so langsam in die Zielgerade ein. Für die letzten Nächte habe ich auf dem Big4 Holiday Park in Howard Springs reserviert. Er liegt zwar recht weit von Darwin entfernt, aber näher war leider nichts mehr frei. Unterwegs sehen wir den Tod der Road-Trains, einen Güterzug auf dem Weg in den Süden. Gezogen von zwei starken Diesel-Loks und auf den Waggons die Container teilweise übereinander gestapelt, ersetzt er mehrere LKWs. Nach dem überraschenden Angriff der Japaner 1942 wurden in aller Eile Start-/Landeplätze für die Alliierten geschaffen. Diese sind häufig neben dem Stuart Hwy und auch heute noch vorhanden. Sie werden allerdings nicht mehr genutzt. Bei einem dieser Flughäfen sind Flugzeuge aus Plastik aufgebaut. Sie sind Werbung für ein entsprechendes Museum. Auf dem Campingplatz findet durch Nachbarn gerade die Fütterung der Pfaue statt, was Gisela gleich fotografiert. Überhaupt ist hier im tropischen Top End die Vogelvielfalt sehr groß und man kann die meisten Tiere auch aus der Nähe betrachten, da sie sich an die Menschen gewöhnt haben und wissen, dass ihnen keine Gefahr droht. Wir fahren noch nach Palmerston. Hier ist nicht nur ein großes Einkaufszentrum, sondern auch der Busbahnhof. Von hier gehen regelmäßig Busse zum Darwin Bus Terminal. Wir kaufen für 20 AUD eine Wochenkarte, die uns zur Nutzung aller Buslinien berechtigt. Das ist nicht unbedingt billiger aber im Handling einfacher für uns. |
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Samstag, 09.06.2018 (15 km) | |
Heute wollen wir uns mal Darwin aus der Nähe ansehen. Die Stadt liegt mit ca. 12,5°S im tropischen Gürtel und das merkt man. Die Temperatur liegt immer über 30°C und die Luftfeuchtigkeit immer über 70%. Selbst eine kalte Dusche bringt da nur noch wenig Erfrischung. Wir fahren mit unserem Wohnmobil zum Palmerston Interchange und von dort aus mit dem Bus weiter nach Darwin. Hier bummeln wir etwas durch die Einkaufsstraße "The Mall" und gehen dann weiter in den Bicentennial Park. In dieser Parkanlage befinden sich die ganzen Memorials für die gefallenen Soldaten sowie von in Darwin bekannten Persönlichkeiten. Heute feiert die griechisch-orthodoxe Gemeinde noch ein großes Fest, zu dem allerlei griechisches Essen angeboten wird. Nun ja, das kennen wir von zuhause und die Preise hier sind hoch. Abgesehen davon steht mir der Magen eigentlich auf Fisch. Aber Fischlokale sind selten. Also gehen wir zur Darwin Waterfront. Hier gibt es zwar ein Restaurant neben dem anderen aber 90 AUD/Pers. für eine Fischplatte finden wir dann doch etwas übertrieben. In der Stadt finden wir noch ein indonesisches Restaurant zu vernünftigen Preisen. Was die Japaner 1942 nicht demoliert haben hat zum großen Teil 1974 der Wirbelsturm Tracy geschafft. Er ließ von der Stadt nicht viel übrig und noch heute zeugen Bilder und Ruinen davon. Noch bevor es dunkel wird sind wir aber schon wieder auf dem Campingplatz. |
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Sonntag, 10.06.2018 (16 km) | |
Heute lassen wir es ruhig angehen. Den Vormittag verbringen wir zum größten Teil am Pool. Am Nachmittag fahren wir wieder mit dem Wohnmobil nach Palmerston und von dort mit dem Bus weiter nach Darwin. Ziel ist der Mindil Night Market, der sonntags und donnerstags von 16 bis 21 Uhr stattfindet. Er ist bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt und entsprechend ist der Zulauf. Insgesamt ist er aber überschaubar und nachdem wir etwas gegessen haben und die Wege sich so langsam füllen, verschwinden wir wieder Richtung Campingplatz. Als wir an der Bushaltestelle warten, sehen wir, wie ein Auto nach dem anderen ankommt und sich der Parkplatz ebenso rasch füllt. Mindil Beach ist übrigens auch sehr schön, nur mit dem Baden wäre ich vorsichtig. | |