Mittwoch, 22.02.2012 |
Nachdem unser Flug nach Malta erst kurz nach Mittag in München losgeht, haben wir viel Zeit. Nach einem gemütlichen Frühstück zuhause fahren wir kurz nach 8 Uhr los und sind bereits zwei Stunden später in Schwaig. Dort stellen wir unser Auto unter und schon wenige Minuten später sind wir im Flughafen. Hier ist es sehr ruhig und der Online-Check-In funktioniert problemlos. Nun sind wir unser Gepäck los, suchen uns eine ruhige Ecke und essen erst Mal etwas zu Mittag. Bis zum Abflug sind noch mehr als eine Stunde Zeit. Dadurch sind wir schon früh beim vorgegebenen Gate und können unsere Maschine, gerade von Malta kommend, anrollen sehen. In einer Woche werden wir voraussichtlich dort an Bord sein, aber jetzt warten wir, bis die Maschine wieder flugfertig und fertig zum Einsteigen ist. Dieses verläuft ruhig und zügig und der vollbesetzte Airbus A319-112 (Kennung 9H-AEL; Inbetriebnahme 10/2004 als D-AVYZ; 141 Sitze) verlässt pünktlich München. Der Flug selbst ist ohne besondere Ereignisse und die Landung auf dem kleinen Flughafen Luqa auf Malta ist weich. Kein Wunder, da Lufthansa dort alle Flugzeuge wartet (es gibt weit sichtbare Hallen dafür), hat dieser Flughafen eine der längsten Landebahnen Europas. Auch die A380 kann hier starten und landen.
Auf dem Flughafen ist nicht viel los und unser Fahrer wartet bereits auf uns. Der Transport über die Insel ist zwar nicht weit, die Straßenverhältnisse lassen aber keine großen Geschwindigkeiten zu. Trotzdem sind wir gegen 15h30 bereits im Hotel. Kurz danach erkunden wir die Umgebung. Für 17 Uhr hat unser Reiseleiter Peter Vetter ein kurzes Treffen anberaumt, bei dem wir noch ein paar Informationen zu den nächsten Tagen bekommen. Alles ist sehr gut organisiert und funktioniert einwandfrei.
Da wir Lust auf Pizza haben (Pizzerien gibt es hier mehrere in jeder Straße; Italien ist nicht weit), landen wir zum Abendessen in einer der vielen Pizzerien. Eine große Pizza kostet hier ca. 7 Euro und man wird wirklich gut satt davon. Bei einer Flasche Rotwein, im nahen Supermarkt gekauft, lassen wir den Abend zu Ende gehen.
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Donnerstag, 23.02.2012 |
Nach einem ausgiebigen Frühstück starten wir zu unserer ersten geführten Tour. Sabine erzählt uns dabei viel über Land und Leute und preist dabei auch die vielen Sonnenstunden, die Malta hat, an. Für heute ist dies aber nicht sonderlich glaubhaft, denn es regnet nahezu ununterbrochen. Es ist ihr schon fast selbst peinlich. Aber es gibt auch kurze Regenpausen. Die erste nutzen wir zum Besuch der 'Blauen Grotte'. Bei schönem Wetter kann man mit kleinen Booten hineinfahren. Wir haben aber nur die Sicht von oben, den bei diesem Seegang bleiben die kleinen Boote aus dem Wasser. Einzelne Wellen sind gut 2 m hoch und die Brecher an den Klippen sind spektakulär.
Wir sehen auch zum ersten Mal einen Wehrturm. Diese wurden von den Johannitern gebaut und sorgten dafür, dass die häufigen Piratenüberfälle stark zurückgingen. Diese Türme waren mit Soldaten besetzt, die Angreifer sofort vertrieben und gleichzeitig deren Ankunft weitermeldeten. Muss alles sehr effizient gewesen sein, denn an den Küsten mit Wehrturm traute sich dann kein Pirat mehr an Land.
Wir fahren weiter nach Marsaxlokk, einem wirklich sehr schönen Fischerdorf. Leider haben wir hier Dauerregen und selbst der schönste farbenfrohe Ort schaut dann doch recht trist aus. Wieder im trockenen und warmen Bus fahren wir weiter in Richtung Valetta. Durch Paola, das wir bei diesem Wetter nicht besichtigen wollen, geht's nach Vittoriosa (Birgu) zum Fort St. Angelo. Von hier hat man eine schöne Übersicht über den Grand Harbour und man kann verstehen, warum die Johanniter-Ritter diesen Platz zu ihrer und damit zur neuen Hauptstadt Maltas machten. In Verbindung mit dem Ricasoli Fort sowie dem Fort St. Elmo an der Spitze Vallettas konnte somit der gesamte Hafen sehr gut verteidigt werden. Nachdem sie ja nun schon aus dem Heiligen Land und auch von Rhodos der osmanischen Übermacht weichen mussten, wollten sie wenigstens hier Flagge zeigen und die Insel gegen die Osmanen verteidigen. Piraten waren hier das kleinere Übel, das man damit aber gleich mit im Griff hatte. Bevor die Ordensritter Valletta gründeten, residierten sie hier in Birgu, wie Vittorioso damals hieß. Der erwartete Angriff der Türken 1565 galt deshalb dieser Stadt. Doch dieses Mal trotzten die Ritter Belagerung und Angriff und zwangen die Türken zum Rückzug. Die Altstadt von Birgu (beide Namen sind heute noch gebräuchlich) ist noch original erhalten und einen Besuch wert (besser ohne Regen).
Aber die Johanniter gewannen nicht alle Schlachten. Nachdem Napoleon die Insel eroberte wanderten die Johanniter-Ritter nach Norden aus. Einige konvertierten zum evangelischen Glauben; sie gründeten die uns heute bekannte Johanniter-Hilfsorganisation. Als Pendant dazu gründeten die katholischen den Malteser-Hilfsdienst. Beide haben ihre Wurzeln also auf Malta.
Nachdem die Malteser der französischen Herrschaft überdrüssig waren, baten sie die Engländer um Hilfe. Die kamen auch und wir können heute froh darüber sein. Englisch ist offizielle Amtssprache neben maltesisch, das aber kaum ein Tourist spricht oder versteht. Aber auch diese Herrschaft ging zu Ende und 1964 wurde Malta unabhängig. Es dauerte aber noch bis 1979, bis der letzte britische Soldat das Land verlies. In Birgu erinnert neben der Kirche nahe dem Ufer ein Freiheitsdenkmal an diesen historischen Moment.
Für uns ist damit der Ausflug zu Ende und wir fahren die nördliche Küstenstraße entlang wieder zum Hotel zurück.
Nachdem das Wetter besser geworden ist, können wir den Nachmittag gemütlich in der Sonne auf dem Balkon Kaffee trinken. Gebäck gibt's dazu im nahen Supermarkt und Kaffee zum Mitnehmen (1 EUR) gleich im Schnellimbiss gegenüber dem Hotel. Zum Abendessen genehmigen wir uns jeweils eine große Portion Fish'n'Ships mit Erbsen bzw. Salat (5,90 EUR), das wir in einer Eckkneipe 2 Straßen neben unserem Hotel einnehmen. Auf unserem Zimmer lassen wir diesen erlebnisreichen Tag bei einem Glas Rotwein ausklingen.
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Freitag, 24.02.2012 |
Der Regen hat aufgehört und der Tag dürfte zwar kühl und windig aber sonnig werden. Zuerst fahren wir nach Mosta. Der im 19. Jhrdt. erbaute Dom ist unübersehbar. Er gehört mit einer Kuppelhöhe von über 60 m und einem Durchmesser von 54 m zu den größten Europas. Für das Portal war ein römisches Pantheon das Vorbild. Innen sind Stühle aufgestellt auf denen gut mehrere hundert Personen Platz haben. Für einen Ort mit rund 17000 Einwohnern schon ein erhabenes Bauwerk. Berühmt wurde die Kirche im 2. Weltkrieg, als eine deutsche Fliegerbombe die Kuppel durchschlug und in der Kirche landete. Hier hatte sich die Bevölkerung als Schutz vor den Bomben versammelt. Die Bombe explodierte jedoch nicht, was im Nachhinein als Wunder interpretiert wurde. Dadurch kam niemand zu Schaden. Eine Kopie der Bombe kann im Nebenraum der Kirche besichtigt werden.
Unser nächstes Ziel ist Attard. Hier befinden sich die San Anton's Gardens. Die sehr gepflegte Parkanlage ist ein beliebtes Ausflugsziel. Am Rande davon befindet sich auch der offizielle Wohnsitz des Staatspräsidenten. Er kann teilweise besichtigt werden. Im Park reifen bereits die Orangen und Zitronen. Ebenso sehen wir hier einige Saguaro-Kakteen, die wir ja noch aus Arizona kennen. In einem großen Brunnen schwimmen Schildkröten bzw. genießen die Sonne an Land. Am Rand des Parks steht eine 5-stöckige Pagode, ein Geschenk aus Japan.
Weiter geht es in Richtung Mdina, das schon von weitem auf dem Berg zu sehen ist. Vorher machen wir noch einen Stopp in einem Handwerkerzentrum. Hier können wir bei der Herstellung von Glaskunst sowie von Metallschmuck zusehen. Gerade bei letzterem ist die filigrane Kunstfertigkeit bewundernswert. In den großzügigen Verkaufsräumen können die Produkte natürlich auch gekauft werden, was die meisten von uns auch tun. Wir befinden uns jetzt bereits im 'Marathongebiet'. Das sieht man jetzt zwar noch nicht, aber wir werden übermorgen sicher die ein oder andere Ecke wiedererkennen.
Mdina war die Hauptstadt Maltas bevor die Johanniter Valletta errichteten und zur Hauptstadt ausbauten. Die Stadt liegt nahezu uneinnehmbar auf einem Berg, durch große Mauern geschützt. Bis vor kurzem waren alle Autos aus der Stadt verbannt. Nur die mit dem 1 PS-Hafermotor waren zugelassen und sind auch jetzt noch als Touristenattraktion in Betrieb. Inzwischen dürfen aber auch normale Autos mit Sondergenehmigung in die Stadt. Allerdings gibt es keine breiten Straßen und die meisten Gässchen sind für Autos zu schmal. Die Gassen verlaufen auch nicht gerade, denn im Falle eines Angriffs wollte man dem Gegner keine Sichtfreiheit einräumen. Der einzige große Platz ist der vor der Kirche. Auf dem Platz vor dem Haupttor wird am Sonntag der Marathonstart sein. Etwa die Hälfte der Stadt hat als natürlichen Schutz den Steilabhang des Berges. Die andere Hälfte wird durch massive Mauern und Gräben gesichert. Mdina (arab.: Stadt) hat jetzt nur noch etwa 500 Einwohner und wird deshalb auch die stille Stadt genannt. Zumindest wenn die Touristen wieder weg sind, ist es hier sehr ruhig. Direkt an Mdina schließt sich Rabat (arab.: Vorstadt) an. Hier wohnen über 10000 Einwohner und hier findet das ganz normale Leben statt. Touristisch ist diese Stadt aber ohne Bedeutung.
Bevor wir wieder zum Hotel zurückfahren machen wir noch einen Abstecher zu den Klippen von Dingli. Es sind die höchsten Klippen Maltas, etwa 200 m über dem Meeresspiegel. Alte Karrenspuren, mindestens 3000 Jahre alt und sehr rätselhaft, lassen auf eine frühe Besiedlung schließen. Genaueres weiß man jedoch nicht. Zudem dieses Gebiet für eine Besiedlung auch weniger prädestiniert ist; alles schon sehr seltsam.
Zum Abendessen gehen wir in Granny's Restaurant. Es ist sehr bekannt und wir nehmen das maltesische Menü: Gemüsesuppe / Spaghetti in Kaninchensauce, Kaninchen mit Fritten und Gemüse, Apfelkuchen. Alles sehr lecker für knapp 17 EUR. Die Portionen sind riesig, wir schaffen nicht alles. Der Weg zurück, gemütlich am Wasser etwa 10 Minuten, ist ein notwendiger Verdauungsspaziergang.
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Samstag, 25.02.2012 |
Heute gibt es kein offizielles Programm. Wir wollen uns deshalb mal die Hauptstadt Valetta sowie den Zielbereich in Sliema anschauen. Der Busbahnhof ist nur wenige Meter vom Hotel entfernt und die Linie fährt direkt vor die Tore Vallettas. Ein Tagesfahrschein kostet 2,60 EUR und man kann damit den ganzen Tag kreuz und quer über die Insel fahren. Wobei der Bus für die ca. 20 km rund eine Stunde braucht. Da die Fahrscheine beim Busfahrer gekauft werden, kann so ein Aufenthalt an einer Haltestelle schon mal mehrere Minuten dauern. Ein fahrplanmäßiger Busverkehr ist damit unmöglich; versucht wahrscheinlich auch niemand.
Als wir vor dem Haupttor bzw. jetzt der Großbaustelle davon ankommen ist es wenige Minuten vor 12 Uhr. Wir gehen also zuerst zur Saluting Battery. Hier wird genau um 12 Uhr ein Schuss abgegeben. Das kennen wir noch von Perth. Hier dient es zur Synchronisation. Früher hat dies eventuell geklappt, zumindest im Raum Grand Harbour. Ob der Schuss allerdings in Mdina, Bugibba oder gar Gozo zu hören war, bezweifle ich. Wie dort die Uhren mit denen in Valetta abgestimmt wurden, weiß ich nicht. Jetzt ist es halt nur noch ein Touristenspektakel. Valetta liegt auf einem Felsen. Die Straßen sind zwar schachbrettartig aufgebaut; es geht jedoch dauernd rauf und runter. Die größte Kirche ist die St. John's Co-Cathedral. Co- deshalb, weil es auf Malta nur eine Kathedrale geben darf, und die ist in Mdina. Also hat man ein bisschen am Namen getrickst. Sie ist eine Besichtigung wert. Das klappt aber heute nicht mehr. Sie ist geschlossen und macht auch heute nicht mehr auf. Vor dem Seiteneingang ist ein Denkmal, das an die erfolgreiche Verteidigung der Insel 1565 erinnert.
Wir wandern ein bisschen durch den Ort. Das Fort St. Elmo schaut aus der Entfernung ja noch ganz solide aus. Aus der Nähe betrachtet würde es heute einem Ansturm der Türken kaum noch standhalten. Die maltesische Bau-Eigenart der hölzernen Balkone findet man hier überall, selten aber so konsequent wie auf dem Foto.
Von Valletta in Richtung Sliema hat man eine schöne Sicht auf das Fort Manoel auf der gleichnamigen Insel. Ob man es besichtigen kann weiß ich nicht. Wir haben es nicht versucht.
Wir verlassen Valletta, passieren den Triton-Brunnen beim Busbahnhof und wandern die Mall entlang. Ziel ist der Argotti Botanische Garten. Hier soll es eine Kakteensammlung geben. Allerdings ist der größte Teil der Universität angeschlossen und zurzeit nicht zugänglich. Einige Exemplare können wir jedoch fotografieren. Von hier vorne hat man auch eine sehr schöne Aussicht auf die Vorstädte und kann bei klarer Sicht bis Mdina schauen.
Wir fahren mit dem Bus zurück. Allerdings steigen wir schon in Msida aus, da wir noch was essen wollen. Danach spazieren wir am Ufer entlang bis Sliema. Hier wird gerade der Zieleinlauf für die morgige Veranstaltung aufgebaut. Von der Uferpromenade in Sliema hat man auch eine schöne Sicht auf Valletta. Später bringt uns der Bus zurück zum Hotel.
Zum Abendessen sind wir in einem Restaurant genau gegenüber dem Hotel. So vor einem Marathon möchte ich doch meine Portion Nudeln haben. Die Portion Spaghetti ist riesig und für 6,50 Euro auch sehr preisgünstig. So gestärkt kann der Marathon kommen.
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Sonntag, 26.02.2012 - Marathon |
Heute findet der Höhepunkt unserer Reise statt: der Malta Marathon. Dazu gibt es einen eigenen Bericht.
Wieder im Hotel erst mal ausgiebig duschen. Im Zielbereich gab es dazu keine Möglichkeit. Danach habe ich Hunger. Im Schnellrestaurant gegenüber dem Hotel treffen wir noch andere Marathoni. Satt geht es danach wieder ins Hotel zurück. Hier lassen wir den Abend wieder bei Rotwein ausklingen. Vorher haben wir aber noch unsere E-Mails ausgelesen und später die während des Laufes gemachten Fotos auf den PC übernommen und schon mal gesichtet.
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Montag, 27.02.2012 |
Heute starten wir mit unserem Ausflug etwas früher, da wir noch eine Fähr-Passage vor uns haben. Unser Bus bringt uns vom Hotel nach Cirkewwa. Hier verlassen wir den Bus und gehen zu Fuß auf die bereits wartende Fähre. Gozo werden wir mit einem kleineren Bus besichtigen (die Straßen sind noch enger als auf Malta). Wir passieren die kleine Insel Comino (4 Einwohner). Dort fällt der Comino Tower, ein Wehrturm, besonders auf. Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten und schon bald sieht man Mgarr, den Fähr-Hafen auf Gozo.
Unser Bus wartet schon und wir fahren sofort nach Xaghra. Dort gibt es die Tempelanlage von Ggantija. Wir schauen uns diese allerdings nur von außen an, da unsere Führerin uns von einer Besichtigung abrät (kostet 5 EUR Eintritt). Es gibt nicht mehr viel zu besichtigen. Alles einigermaßen Wertvolle befindet sich inzwischen im Museum in Valletta. Weiter geht's zu Calypso's Cave. Hier soll die Nymphe Kalypso Odysseus 7 Jahre lang festgehalten haben. Von hier oben hat man aber auch eine schöne Sicht auf einen der wenigen Sandstrände auf Gozo. Unser nächstes Ziel ist der Fungus Rock. Hier hatten die Ritter seltene Kräuter angebaut, die eine schnellere Wundheilung ermöglichten. Ein großer Wehrturm schützte diesen Schatz. Aber auch das danebenliegende Azure Window sowie die Felsen sind bei diesem Wellengang spektakulär. Interessant ist auch ein kleiner See, der einen direkten Zugang zum Meer durch die Berge hat.
Wir fahren weiter zur Hauptstadt Gozos Victoria (früher Rabat). Unterwegs gibt es immer wieder schöne, zum Teil schon blühende Pflanzen. Die Kaktusfeigen sind aber noch nicht reif. Auf der höchsten Erhebung der Stadt befindet sich eine Zitadelle, in die sich die Einwohner bei Gefahr zurückziehen konnten. Im Falle einer Belagerung wurde es hier aber recht eng, da neben den Menschen ja auch die Tiere mit in Sicherheit gebracht wurden. Und so riesig, wie es zuerst ausschaut, ist die Zitadelle wirklich nicht. Aber von den umlaufenden Wehrmauern hat man eine prima Sicht über die Insel bis weit zu den Nachbarstädten.
Außerhalb der Zitadelle in einem kleinen Gässchen befindet sich ein uriges Lokal, das man von außen problemlos übersehen kann. Aber Sabine hat für uns dort ein Mittagessen organisiert. Etwa 20 unserer Gruppe nehmen dies auch an und für 12 EUR gibt es eine Salatplatte mit diversen Käsen sowie Brot und Wein. Es ist alles mehr als ausreichend und seinen Preis wert.
Danach haben wir noch genug Zeit, uns die Stadt anzusehen. Interessant ist dabei, wie in vielen anderen Städten auch, nur das Gebiet um den Marktplatz. Bei diesem Wetter macht ein Spaziergang nach dem Essen richtig Spaß. Um 15 Uhr verlassen wir Victoria wieder in Richtung Fährhafen. Kurz vor Mgarr können wir 'unsere' Fähre auf dem Weg nach Gozo fahrend sehen. Wir sind also nicht zu spät.
Die Fahrt nach Malta verläuft ruhig. Da an dieser Seite Maltas flache Sandstrände sind, war dies auch eine beliebte Anlandungsstelle der Piraten. Ein besonders großer und schon von weitem zur Abschreckung dienender Wehrturm sorgte aber auch hier für Besserung.
Zum Abendessen kaufen wir uns im Supermarkt etwas Brot, Butter und Käse. Zu trinken haben wir noch und mehr brauchen wir nach diesem Mittagessen auch nicht mehr. Ein abwechslungsreicher Tag geht in unserem Hotelzimmer gemütlich zu Ende.
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Dienstag, 28.02.2012 |
Heute sind keine Ausflüge geplant. Nach einem ausgiebigen Frühstück gehen wir zur Bushaltestelle. Nach dem verregneten Ausflug letzten Donnerstag wollen wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Marsaxlokk fahren. Und mit dem Day Ticket für 2,60 Euro ist dies wirklich nicht teuer. Allerdings ist das Benutzen des ÖPNV auf Malta auch ein kleines Abenteuer. Der Bus fährt kurz nach unserem Eintreffen am Busbahnhof ab. Unterwegs steigen aber sehr viele Personen zu, die jeweils eine Fahrkarte kaufen müssen. Da dies nur beim Busfahrer möglich ist, sind die Aufenthalte an den einzelnen Haltestellen entsprechend lang. Wir erreichen Valletta erst nach weit über eine Stunde. Ebenso dauert es gut eine halbe Stunde, bis der Anschlussbus abfährt. In Tarxien hat ein PKW so intelligent geparkt, dass der Bus stecken bleibt. Auch lautes Hupen hilft nichts. Der Busfahrer schaltet den Motor aus und fotografiert die gesamte Situation aus diversen Perspektiven. Während er telefoniert kommt eine ältere Frau, setzt sich gemütlich in den blockierenden PKW und fährt fort. Jetzt können auch wir unsere Fahrt fortsetzen. So richtig gestört hat dieses Situation aber niemanden. Auch innerhalb des voll besetzten Busses wurde das Ganze mit Gleichmut ertragen. Nach über 2 Stunden erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein Marsaxlokk.
Bei diesem Wetter macht ein Bummel durch den Hafen viel mehr Spaß. Es sind auch mehr Verkaufsstände aufgebaut und alle vorhandenen Gaststätten haben ihre Tische und Stühle am Wasser platziert. Eigentlich ist der empfehlenswerte Wochenmarkt immer sonntags, aber da war ich ja laufend unterwegs. Aber auch heute herrscht reges Treiben und die farbenfrohe Fischerboote (luzzi) schaukeln ruhig im Wasser oder werden an Land gewartet. Den Fischern wurde vor einigen Jahren eine schöne Bronzeskulptur gewidmet. Sie befindet sich im Hafengebiet und ist nicht zu übersehen.
Nachdem wir uns das Ganze in Ruhe angesehen haben, essen wir auch hier gleich zu Mittag; frischen Fisch direkt an der Hafenmole im Sonnenschein - da kommen Urlaubsgefühle auf.
Am Samstag haben wir den Besuch der Co-Cathedral in Valletta ja nicht mehr geschafft. Also nehmen wir den nächsten Bus und holen diesen Besuch nun nach. Die Busfahrt verläuft dieses Mal problemlos und um 15h30 betreten wir die Kirche (Eintritt 6 EUR). Sie ist von außen bescheiden aber von innen schon beeindruckend. Fotografieren ohne Blitz ist zwar erlaubt, aber da die Kirche bestuhlt und mit Teppichen ausgelegt ist, kann man den interessanten Boden nur auf einer Postkarte sehen. Unter dem Boden befinden sich die Gräber der Ritter. Sie wurden dort unter ihren reich verzierten und aufwändig gestalteten Grabplatten beigesetzt. Der Eintrittspreis umfasst auch der Besuch des angeschlossenen Museums. Hier finden sich alte Kirchenbücher, Wandteppiche und Messgewänder aus dem 17. Jhrdt. Das Ganze wird gut und ausführlich erklärt (auch auf Deutsch). Der Besuch ist zwar nicht billig, aber empfehlenswert.
Wir bummeln noch etwas durch die Stadt, bevor wir in einem überfüllten Bus die Rückfahrt nach Qawra antreten. Zum Glück nimmt der Busfahrer keine neuen Passagiere mehr auf und so langsam wird es leerer. Dadurch dass nur Personen aussteigen, sind die Aufenthalte an den Haltestellen nur kurz und wir sind nach 45 Minuten an der Endstation beim Hotel.
Da wir ja schon ausreichend zu Mittag gegessen haben, kaufen wir uns zum Abendessen wieder nur etwas frisches Brot (sehr gut und äußerst preisgünstig). Butter und Getränke haben wir noch, sodass wir den Abend gemütlich ausklingen lassen können. Da es schon dunkel ist, fällt der Aufenthalt auf dem Balkon leider aus. Die Temperatur dort ist im einstelligen Bereich, wobei es der Wind auch nicht angenehmer macht.
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Mittwoch, 29.02.2012 |
Heute müssen wir wieder etwas früher aufstehen. Im Hotel ist für uns ein kleines Frühstück vorbereitet. Um 7 Uhr werden wir pünktlich abgeholt und zum Flughafen gebracht. Auf dem Flughafen ist es sehr ruhig. Kein Wunder, draußen steht auch nur ein einziger Flieger - und der wird uns nach München bringen. Es ist wieder eine A319-112 (Kennung 9H-AEJ; Inbetriebnahme 4/2004 als D-AVWX). Dieses Mal ist die Maschine zwar auch gut aber nicht voll besetzt. Der Platz neben mir bleibt leer. Da ich während des Fluges an der Homepage arbeite, kommt mir dies ganz gelegen. Unter diesem Aspekt geht der Flug auch viel zu schnell vorbei. Nach unserem Start war der Flughafen Luqa übrigens ganz verwaist. Dies kann man vom Münchner Flughafen natürlich nicht sagen. Aber auch hier verläuft die Gepäckausgabe zügig, um 12h30 sitzen wir bereits im eigenen Auto und kurz nach 14 Uhr steht dieses dann schon zuhause in der Garage.
Ein harmonischer Kurzurlaub in der Sonne ist zu Ende; hier herrscht mal wieder ein einheitsgrau bei aber immerhin 10°C.
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