Die Gesamtstrecke bestand aus 2 Kreisen. Der erste Kreis verlief vom Start beim Camp-Eingang Richtung Norden und dann weiter auf die große Düne Richtung Westen. Von dort ging es dann über einige kleinere Dünen nach etwa 1 km wieder Richtung Süden. Wir liefen nun in etwa parallel zum Camp in einem Dünental Richtung Süden um dann später wieder die einzelnen Dünen Richtung Osten zu kreuzen bis wir beim zentralen Versorungspunkt der Runde 2 (gut sichtbares Zelt auf Anhöhe) anzukommen. Bevor wir aber in die 2. Runde starten durften, war noch ein 'Besuch' beim Startpunkt notwendig. Hier erfolgte die Wende wieder zum vorher verlassenen Versorgungspunkt. Jetzt führte die Strecke grob Richtung Süden in ein großes Tal zwischen 2 hohen Dünen. Hier liefen wir in einem großen Kreis etwa 6 km bis wir wieder bei unserem Versorgungspunkt ankamen. Unterwegs gab es natürlich noch einige Versorgungspunkte aber dieser war schon prägnant. Jetzt nur noch die letzten 2,5 km zum Startpunkt, der in diesem Fall das Ziel war. Die Marathonläufer durften dann das Ganze nochmals durchlaufen.
Der Start erfolgte um 7 Uhr. Etwa eine halbe Stunde vorher war die Sonne aufgegangen. Jetzt war es schon ordentlich warm. Angeblich sollten es an diesem Tag etwa 38°C im Schatten, den es aber unterwegs nicht gab, werden. Das gesamte Läuferfeld bestand aus ca. 40 Personen, wobei die meisten sich mit der 10,5km-Strecke zufrieden gaben. Halb-Marathon liefen etwa 17, den vollen Marathon 3, davon eine Frau. Die Strecke war mit Stangen und Bändern sehr gut gekennzeichnet, verlaufen eigentlich unmöglich (hatte auch niemand Probleme). Es gab auch genügend Wasserstellen, bei denen es Trinkwasser in kleinen 0,25l-Flaschen gab. Die gesamte Strecke verlief auf mehr oder weniger weichem Sand. Dies war problematischer als die Hitze. Mit Letzterer kamen auch alle recht gut klar. Da die Sonne auf dem Sand blendete, war eine Brille ratsam. Zudem später der Wind auch den Sand vor sich hertrieb, was zu unangenehmem Brennen der Augen führen konnte. Aber wir waren ja schon am Tag vorher etwas in den Dünen rumgelaufen und hatten uns schon darauf eingestellt. Dass man bei diesem Wetter nicht ohne Kopfbedeckung in der Sonne ist, war selbstverständlich.
Nach dem Start ging es am Camp entlang zum ersten Versorgungspunkt. Dieser war noch vom Start aus zu sehen, etwa 1,5km entfernt und lag etwa 100 m über Starthöhe. Das Läuferfeld war noch gut zu sehen. Auf halber Strecke habe ich mal angehalten und nach hinten und nach vorn fotografiert (man sieht mich auf dem Läuferfeld-Foto etwa in der Mitte, da meine Start-Nr. in diesem Fall talwärts zeigte).
Ich hatte das Ganze von Anfang an als Erlebnislauf eingestuft. Deshalb war es auch kein Wunder, dass ich mich mehr im hinteren Bereich des Feldes wiederfand. Allerdings hatte man nach einigen km keine Ahnung mehr, wo man sich im Feld befand. Durch die Dünen war ein Überblick nicht mehr möglich, aber die Landschaft war auch so atemberaubend.
Die obigen Bilder zeigen Eindrücke von der Strecke. Die Sonne war vor etwa 2 Stunden aufgegangen und stand noch nicht so hoch. Somit konnte man noch schön das Licht- und Schattenspiel erkennen. Ebenso sind unschwer die Struktur der Dünen und die Schwierigkeit der Querung erkennbar. Nachdem sich das Feld jetzt doch schon weit auseinander gezogen hatte, konnte man auch die Ruhe der Wüste geniesen.
Nach ca. 20 Minuten war ich dann am zentralen Versorgungspunkt für die 2. Runde. Diesen hatte ich eine Stunde vorher schon mal als letzten Punkte der ersten Runde passiert (Karte stimmt nicht ganz). Das weiße Zelt stand auf einer Anhöhe und war während der gesamten 2. Runde immer am Horizont zu sehen.
Nach dem jetzt 3. Passieren des Versorgungspunktes ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Dies erreiche ich nach über 4 Stunden. Nun ja, ich habe auch oft genug unterwegs eine Pause gemacht. So eine Landschaft ist schon beeindruckend und in Deutschland haben wir sowas ja nicht.
Fazit:
Die Wüste ist toll! Soviel Sand und soviel Ruhe hatte ich nicht erwartet. Dabei ist die Wüste alles andere als langweilig. Man benötigt nur etwas Zeit, das alles aufzusaugen. Ich kann jetzt durchaus verstehen, warum es einige immer wieder in diese Abgeschiedenheit zieht. Zeit ist hier kein Thema. Sicher, manch einer hat den Wettkampfgedanken nicht ganz aufgegeben, aber ich denke, ich hatte für mich einen guten Kompromiss gefunden.