Oman 2015 - Wüstenmarathon


Laufstrecke (Übersicht)
Die Gesamtstrecke bestand aus 2 Kreisen. Der erste Kreis verlief vom Start beim Camp-Eingang Richtung Norden und dann weiter auf die große Düne Richtung Westen. Von dort ging es dann über einige kleinere Dünen nach etwa 1 km wieder Richtung Süden. Wir liefen nun in etwa parallel zum Camp in einem Dünental Richtung Süden um dann später wieder die einzelnen Dünen Richtung Osten zu kreuzen bis wir beim zentralen Versorungspunkt der Runde 2 (gut sichtbares Zelt auf Anhöhe) anzukommen. Bevor wir aber in die 2. Runde starten durften, war noch ein 'Besuch' beim Startpunkt notwendig. Hier erfolgte die Wende wieder zum vorher verlassenen Versorgungspunkt. Jetzt führte die Strecke grob Richtung Süden in ein großes Tal zwischen 2 hohen Dünen. Hier liefen wir in einem großen Kreis etwa 6 km bis wir wieder bei unserem Versorgungspunkt ankamen. Unterwegs gab es natürlich noch einige Versorgungspunkte aber dieser war schon prägnant. Jetzt nur noch die letzten 2,5 km zum Startpunkt, der in diesem Fall das Ziel war. Die Marathonläufer durften dann das Ganze nochmals durchlaufen.


vor dem Start

gleich geht's los
Der Start erfolgte um 7 Uhr. Etwa eine halbe Stunde vorher war die Sonne aufgegangen. Jetzt war es schon ordentlich warm. Angeblich sollten es an diesem Tag etwa 38°C im Schatten, den es aber unterwegs nicht gab, werden. Das gesamte Läuferfeld bestand aus ca. 40 Personen, wobei die meisten sich mit der 10,5km-Strecke zufrieden gaben. Halb-Marathon liefen etwa 17, den vollen Marathon 3, davon eine Frau. Die Strecke war mit Stangen und Bändern sehr gut gekennzeichnet, verlaufen eigentlich unmöglich (hatte auch niemand Probleme). Es gab auch genügend Wasserstellen, bei denen es Trinkwasser in kleinen 0,25l-Flaschen gab. Die gesamte Strecke verlief auf mehr oder weniger weichem Sand. Dies war problematischer als die Hitze.

jetzt geht's los
Mit Letzterer kamen auch alle recht gut klar. Da die Sonne auf dem Sand blendete, war eine Brille ratsam. Zudem später der Wind auch den Sand vor sich hertrieb, was zu unangenehmem Brennen der Augen führen konnte. Aber wir waren ja schon am Tag vorher etwas in den Dünen rumgelaufen und hatten uns schon darauf eingestellt. Dass man bei diesem Wetter nicht ohne Kopfbedeckung in der Sonne ist, war selbstverständlich.
Der Sand war das größte Handicap. Er ist häufig weich wie Puder und es gibt keinen richtigen Halt. Beim Vorwärtslaufen ist also immer etwas Zurückrutschen mit dabei. Dies ist besonders beim Queren der Dünenlandschaft zu merken. Die weiche Lee-Seite der Dünen ging es problemlos hinunter, man stand zwar kurzzeitig manchmal fast bis zu den Knien im Sand. Diese Seite hinauf war schon etwas anspruchsvoller, da man nur geringen Halt hatte. Hier waren die schnelleren Läufer im Nachteil, da sie erstmal eine Spur machen mussten. Sand in den Schuhen war normal.



Läuferfeld (vom Start aus gesehen)

Blick zurück zum Camp/Start
Nach dem Start ging es am Camp entlang zum ersten Versorgungspunkt. Dieser war noch vom Start aus zu sehen, etwa 1,5km entfernt und lag etwa 100 m über Starthöhe. Das Läuferfeld war noch gut zu sehen. Auf halber Strecke habe ich mal angehalten und nach hinten und nach vorn fotografiert (man sieht mich auf dem Läuferfeld-Foto etwa in der Mitte, da meine Start-Nr. in diesem Fall talwärts zeigte).
Oben auf der Düne war nicht nur der erste Versorgungspunkt, es bot sich uns auch eine herrliche Sicht über die Dünenlandschaft in der Wüste. Das Ganze war schon sehr beeindruckend. Der Versorgungspunkt bestand, wie einige andere auch, aus einer Kühlbox mit kalten Getränken sowie etwas Obst. Die genaue Strecke war nicht vorgegeben. Man lief halt einfach von Pfosten zu Pfosten, wobei die Spuren der Geländefahrzeuge nicht unbedingt hilfreich waren.

Blick nach vorn zum
1. Versorgungspunkt

der 1. Versorgungspunkt
Jeder versuchte einen Weg zu finden, bei dem der weiche Sand etwas mehr Halt gab. Und jeder entwickelte dabei seine eigene Strategie. Leider konzentrierte man sich dabei zu sehr auf den Weg. Ich blieb deshalb von Zeit zu Zeit auch mal stehen, um die Landschaft auf mich einwirken zu lassen.



noch ist das Läuferfeld zusammen

das Läuferfeld zieht sich auseinander
Ich hatte das Ganze von Anfang an als Erlebnislauf eingestuft. Deshalb war es auch kein Wunder, dass ich mich mehr im hinteren Bereich des Feldes wiederfand. Allerdings hatte man nach einigen km keine Ahnung mehr, wo man sich im Feld befand. Durch die Dünen war ein Überblick nicht mehr möglich, aber die Landschaft war auch so atemberaubend.



Laufstrecke

Laufstrecke

Laufstrecke

Laufstrecke


Die obigen Bilder zeigen Eindrücke von der Strecke. Die Sonne war vor etwa 2 Stunden aufgegangen und stand noch nicht so hoch. Somit konnte man noch schön das Licht- und Schattenspiel erkennen. Ebenso sind unschwer die Struktur der Dünen und die Schwierigkeit der Querung erkennbar. Nachdem sich das Feld jetzt doch schon weit auseinander gezogen hatte, konnte man auch die Ruhe der Wüste geniesen.


Die Hälfte ist geschafft

jetzt erst mal den Sand aus
den Schuhen
Aber so nebenbei wollte man ja auch ankommen. Und das hieß für mich, 21 km in dieser schönen Landschaft zu absolvieren. So war es schon mal ganz gut, als ich den Startbereich wieder erreichte. Hier musste ich erst Mal Rast machen, Schuhe und Socken ausziehen und den Sand wieder in die Wüste schütten. So langsam wurde es eng in den Schuhen und die Füße sollten ja auch noch reinpassen. Dieser Vorgang wiederholte sich jetzt noch häufiger, denn durch die Hitze war der Sand noch weicher geworden. Dies bedeutete auch weniger Halt bzw. Grip (war vorher schon nicht berauschend) und mehr Sand in den Schuhen.
Danach ging es wieder auf die Strecke. Jetzt war der 2. Teil dran. Nachdem die meisten aber nur 10,5km 'gebucht' hatten, bedeutete dies aber auch, dass man jetzt noch einsamer auf der Strecke war. Dies war allerdings kein Nachteil, da ich ja noch immer die Landschaft geniesen wollte.



zentraler Versorgungspunkt
für Runde 2

Blick vom Versorgungspunkt
nach vorn
Nach ca. 20 Minuten war ich dann am zentralen Versorgungspunkt für die 2. Runde. Diesen hatte ich eine Stunde vorher schon mal als letzten Punkte der ersten Runde passiert (Karte stimmt nicht ganz). Das weiße Zelt stand auf einer Anhöhe und war während der gesamten 2. Runde immer am Horizont zu sehen.
Umgekehrt hatte man von hier eine gute Sicht über die gesamte Strecke in diesem großen und breiten Tal. Allerdings, eben war hier auch nichts. Es ging halt nicht mehr so hoch auf und ab. Und Sand lag eh überall mehr als genug.
Das folgende Bilde zeigt eine Läuferin hinter mir sowie einen Markierungspfosten mit rot/weißem-Flatterband. Dies war unsere Streckenmarkierung. Im Hintergrund sieht man den Versorungspunkt, von dem gerade unser Sanitätsfahrzeug mit Arzt die Strecke abfährt.
Die nächsten 2 Bilder zeigen die Laufstrecke. Hier war deutlich mehr Bewuchs als beim 1. Teil. Sollte es hier mal regnen, erblüht hier die Wüste sicherlich in vielen Farben. Im ersten Bild erkennt man oben an der Düne den nächsten Kontrollpunkt und links davon am Horizont den passierten und jetzt wieder als Fernziel Versorgungspunkt. Der Weg verlief jetzt in der Düne entlang. Durch den weichen Sand rutschte man immer wieder nach links. Nach dem Passieren des Kontrollpunktes bin ich deshalb nach links ins Tal gelaufen und von dort direkt zum Versorgungspunkt. Dies war zwar ein Umweg, aber etwas einfacher zu laufen.



Blick zurück in Runde 2

Impressionen in Runde 2

Impressionen in Runde 2



Ankunft nach rund 21 km

auch ich bekomme einen davon

Aufstellung der Pokale
Nach dem jetzt 3. Passieren des Versorgungspunktes ist es nicht mehr weit bis zum Ziel. Dies erreiche ich nach über 4 Stunden. Nun ja, ich habe auch oft genug unterwegs eine Pause gemacht. So eine Landschaft ist schon beeindruckend und in Deutschland haben wir sowas ja nicht.
Da wir mit der Preisverleihung noch warten bis alle im Ziel sind, habe ich genügend Zeit mich zu duschen und umzuziehen. Die Marathonläuferin ist die Letzte und kommt nach über 7 Stunden ins Ziel. Danach erfolgt aber umgehend die Pokalverleihung und Siegerehrung. Wichi hatte schon während die einzelnen ins Ziel liefen alles vorbereitet.

Fazit:
Die Wüste ist toll! Soviel Sand und soviel Ruhe hatte ich nicht erwartet. Dabei ist die Wüste alles andere als langweilig. Man benötigt nur etwas Zeit, das alles aufzusaugen. Ich kann jetzt durchaus verstehen, warum es einige immer wieder in diese Abgeschiedenheit zieht. Zeit ist hier kein Thema. Sicher, manch einer hat den Wettkampfgedanken nicht ganz aufgegeben, aber ich denke, ich hatte für mich einen guten Kompromiss gefunden.


Weiter zum Reisebericht