USA 2006 - 3. Woche

Montag, 15.05.2006 (370,9 km)

Der Campingplatz ist zwar nicht berauschend, hat aber gutes Wasser. Das Wasser in den USA ist ansonsten mehr oder minder stark gechlort, sodass man Trinkwasser am besten in großen Flaschen im Supermarkt kauft. Aber dieses kommt aus der Sierra Nevada und ist ungechlort, sodass wir vor der Abfahrt noch unsere Wasserbehälter auffüllen. Wir fahren nun weiter in Richtung Bakersfield. Das Tal des Kern-River ist eng und bedingt durch Bergrutsche halten uns die umfangreichen Baumaßnahmen ganz schön auf. Abgesehen davon bringt das durch die Schneeschmelze erzeugte Hochwasser des Flusses aber schöne Fotoperspektiven.

Die Fahrt geht nun über den Freeway 99 nach Norden in Richtung Fresno. An sich ist die Fahrt unspektakulär. Beeindruckend sind höchstens die vielen Orleandersträucher, die die beiden Fahrbahnen voneinander trennen. Es geht durch das 'agricultural heart of California', vorbei an Weinanbaugebieten und Viehstationen. In Fresno verlassen wir die 99 und zweigen auf die 41 in Richtung Yosemite N.P. ab. In Oakhurst ist die letzte Gelegenheit, noch einmal bei großer Auswahl günstig einzukaufen, was wir auch nutzen, denn unsere Vorräte sind weitestgehend aufgebraucht.

Bei der Einfahrt in den Nationalpark erfahren wir, dass alle Campgrounds voll sind - also wenden und wieder etwa 5 km zurück. Hier gibt es noch einen Campground, der erst heute wieder aufgemacht hat. Hier finden wir noch einen schönen Platz direkt an einem kleinen Wildbach, wo wir unsere gerade gekauften Steaks fürs Abendessen grillen können. Auf den meisten Campingplätzen gibt es für jede Parzelle einen eigenen Grill. Allerdings war's dies dann auch schon. Strom usw. ist auf allen Campingplätzen in Yosemite Fehlanzeige. Aber der Platzwart lädt wenigstens meinen Akku für die Digitalkamera auf und bringt ihn mir später zum Wohnmobil. Ansonsten sind wir ja autark.

Dienstag, 16.05.2006 (130 km)

Einen Wecker braucht man bei so einem naturnahen Campingplatz wirklich nicht, die Vögel machen bereits um 5h30 Krach genug. Also sind wir schon wieder relativ früh unterwegs in Richtung Yosemite N.P. Das Büro am Eingang hat noch geschlossen; wir sollen einfach so durchfahren.

Der Yosemite Nationalpark ist der älteste Nationalpark der USA und wird hauptsächlich durch seine Wasserfälle geprägt. Und nachdem zurzeit die Schneeschmelze in der Sierra Nevada im vollen Gang ist, gibt's auch genug Wasser. Eigentlich mehr als genug. Wenn es auch seit gestern um rund einen halben Meter wieder gefallen ist, sind doch noch viele Straßen und Wege überschwemmt. Direkt nach dem Passieren eines Tunnels (hier in Yosemite sind diese wenigstens alle hoch genug) hat man eine schöne Aussicht auf den Bridalveil Wasserfall. In der direkten Nähe parken wir nochmals, können allerdings nicht zum Wasserfall hinlaufen, da alle Wege geflutet sind. Im Valley Visitor Center schauen wir uns einen Film über die Entstehung und Geschichte dieses Tals an. Danach wandern wir zu den Yosemite Falls. Diese unterteilen sich in die Lower und Upper Falls. Mit über 700 m Falltiefe zählen sie zu den 10 größten Wasserfällen der Erde. In die Nähe des Aufprallpunktes der Lower Falls kann man bequem zu Fuß gehen. Allerdings ist es trotzdem eine feuchte Angelegenheit, denn die vom Wind verteilte Gischt entspricht einem ordentlichen Regen von oben. Viele haben sich deshalb gleich mit Regenkleidung eingedeckt. Aber bei Temperaturen von etwa 30°C trocknet die Kleidung auch recht schnell wieder.

Die Wanderung zu den Upper Falls ist deutlich länger und anstrengender. Aus diesem Grund verzichten wir darauf, da uns die angegebenen 6 - 8 Stunden einfach zu lang sind. Der kleine Fluss, der das Wasser des Yosemite Creek zum Merced River bringt, ist etwas überlastet. Aus diesem Grund läuft das Wasser überall quer durch den Wald. Die Wanderwege sind höher angelegt, sodass das Wasser darunter durchfließen kann. Und von den Wanderwegen soll man eh nicht abzweigen. Alles in allem schon sehr beeindruckend und laut. Aber der Yosemite N.P. bietet nicht nur Wasserfälle sondern auch tolle Bergmassive, die von Kletterern gerne genutzt werden.

Wir verlassen den Park über den Hwy 120 und haben von unterwegs nochmals eine gute Übersicht über das Tal und den Merced River. Unser nächstes Ziel ist Tuolumne Grove. Hier wachsen die Giant Sequoias. Dies sind Bäume, die bis zu 3.000 Jahre alt und bis zu 75 m hoch sind und bis zu 10 m Stammdurchmesser haben. Auf dem Rückweg zum Wohnmobil sehen wir noch einen Grizzly, der aber an den Menschen kein Interesse hat und gemächlich von dannen trottet. Wir verlassen nun den Nationalpark und beenden unsere Tour auf einem Campingplatz in Groveland. Hier gibt es wieder Strom und auch WLAN .

Mittwoch, 17.05.2006 (296,1 km)

Trotz des schönen und heißen Sommertages beschließen wir weiterzufahren. Wir liegen zwar sehr gut im Zeitplan, wollen aber trotzdem heute noch bis nach San Francisco.

Zuerst geht es wie gehabt rauf und runter. Die Straße ist zwar sehr kurvenreich, dafür aber neu und in (noch) sehr gutem Zustand. Den ersten Halt machen wir am Lake Don Petro. Er wird, wie die meisten Seen in den USA, zur Trinkwasser- und Stromerzeugung genutzt. Danach geht es weiter nach Westen. Die Straßen sind jetzt nicht mehr so hügelig, allerdings auch nicht mehr so leer. Die Brücke über den Sacramento liegt noch auf Straßenebene, die nächsten sind jedoch schon deutlich darüber. Denn jetzt kommen wir in den Bereich, in dem die Wasserwege auch von größeren Schiffen genutzt werden, die dann bis aufs Meer hinausfahren. Die Gegend ist jetzt weitgehend flach und kaum noch über Meereshöhe. Die wenigen landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind durch Obstanbau oder Weinberge gekennzeichnet. Wir erstehen direkt vom Bauern im Direktverkauf zwei Schachteln Erdbeeren. Sie schauen zwar gut aus, sind auch relativ preisgünstig, schmecken aber irgendwie nach nichts. Nun ja, vielleicht fehlt doch die Sahne.

Bereits am frühen Nachmittag sind wir an unserem Tagesziel angelangt, dem KOA-Campingplatz Petaluma, etwa 60 km nördlich von San Francisco. Hier wollen wir die nächsten 3 Nächte verbringen.

Donnerstag, 18.05.2006

Mark Twain soll mal gesagt haben: 'Den kältesten Winter, den ich je erlebt habe, war ein Sommer in San Francisco'. Danach verließ er den Ort und kam nie wieder.

Wir haben etwa 12°C und eine geschlossene Hochnebeldecke, als unsere Gruppe mit einem Kleinbus den Campingplatz zur Besichtigung von San Francisco verlässt. Unterwegs werden die Berge im Westen wieder höher und halten somit den Nebel vom Wasser ab; folglich gibt es hier Sonnenschein und wärmere Temperaturen. Aber als wir beim Golden Gate, das den Pazifischen Ozean mit der San Francisco Bay verbindet, ankommen, ist der Hochnebel als dicke Suppe wieder da. Die gleichnamige Brücke ist nur zum Teil zu sehen. Wir machen nach der Überquerung zwar einen kleinen Fotostopp, aber der Nebel ist nicht nur dick, sondern auch kalt und feucht. Das kann ja lustig werden.

Weiter geht es mit dem Kleinbus kreuz und quer durch San Francisco. Wir besuchen den japanischen Garten, eine Oase der Ruhe, aber wegen der fehlenden Sonne auch nicht gerade gemütlich. Dann kommt doch so langsam die Sonne zum Vorschein. Zwar erst zögerlich, dann aber doch häufiger. Das macht das Ganze gleich angenehmer. Zudem als nächstes eine Fahrt mit der allseits bekannten Kabel-Trambahn ansteht. Gisela verzieht sich gleich ins geschlossene Abteil, ich bleibe draußen ganz vorne sitzen. Dadurch habe ich einen guten Überblick über die Strecke vor uns. Es geht mit 9 mph (ca. 15 km/h) konstant rauf und runter. Die Berge haben hier bis zu 20% Steigung. Das Kabel ist konstant in Bewegung. Zum Halten löst der Fahrzeugführer einfach die Verbindung zum Kabel (darf dann aber das Bremsen nicht vergessen) und stellt danach zum Weiterfahren die Verbindung wieder her. Da die Kabelbahn mit der Zeit zu teuer wurde, sind fast alle Linien inzwischen eingestellt worden. Aber aus Nostalgiegründen wurden 2 Linien beibehalten und diese werden auch gut genutzt. Als Alternative wurden Busse angeschafft, die genauso wie die Kabelbahn aussehen und die nun in der Stadt herumkurven. In den flacheren Gebieten gibt es auch Straßenbahnen. Als die eigenen nach einem Erdbeben nicht mehr einsatzbereit waren, wurde ein internationaler Hilferuf gestartet. Viele Städte schauten in ihren Depots nach, was sie so entbehren könnten. Heraus kam ein buntes Museum, dass hier nun im Liniendienst eingesetzt wird. Passt aber irgendwie zu San Francisco.

Über der Stadt ist inzwischen strahlend blauer Himmel und die Temperaturen haben so langsam die 25°-Marke erklommen. Hat ja schließlich auch bis 14h gedauert. Aber von Fisherman's Warf sehen wir, dass die Golden Gate Bridge immer noch im Nebel versteckt liegt und die Nebelschwaden ziehen ohne Unterbrechung in die Bay. Wir sehen ein großes Containerschiff in die Bay fahren. Früher kamen die Handelsschiffe hier an diese Anlegestellen. Durch die Umstellung auf Container ist dies aber aus Platzgründen nicht mehr möglich. Deshalb fahren diese Schiffe weiter nach Oakland. Fischerman's Warf wird nur noch für Ausflugsfahrten genutzt. Hauptsächlich geht die Fahrt von hier zur Besichtigung nach Alcatraz. Dies war zuerst ein Militärgefängnis, wurde dann ab ca. 1930 ein Zivilgefängnis und ist seit ca. 1965 ein Museum.

Die Straßen von San Francisco sind zum größten Teil sehr eng. Große Feuerwehrfahrzeuge, wir werden Augenzeugen eines Einsatzes, kommen nur um die Kurve, wenn hinten auch noch jemand sitzt, der mitlenkt. Bei den Gebäuden treffen die unterschiedlichsten Epochen zusammen. Allerdings kann man nicht sagen, ob diese Gebäude auch so alt sind, wie sie aussehen. Viele Gebäude wurden bei den beiden schweren Erdbeben 1906 und 1989 zerstört und dann z. T. genauso wieder aufgebaut. Die Einwohner lassen sich von solchen Naturereignissen nicht erschüttern. Man hat jedoch dazugelernt. Inzwischen gibt es überall große Wasserzisternen, sodass die Feuerwehr bei einem Erdbeben aufkommende Brände noch wirkungsvoll bekämpfen kann. 1906 waren auch die Wasserleitungen defekt, sodass ein Löschen nur sehr erschwert möglich war und erst die Armee mit Sprengungen von Schneisen die Feuer in Griff bekam.

Auf der Rückfahrt machen wir nochmals kurze Pause an der Golden Gate Bridge. Als wir am Südrand sind, kann man die Pfeiler noch fast ganz erkennen (eine halbe Stunde früher wäre besser gewesen). Die kurze Fahrt zum nördlichen Brückenende zeigt aber, wie schnell sich hier alles ändern kann: die Brücke ist nur noch teilweise zu erkennen und über San Francisco hängt schon wieder der Nebel. Es ist jetzt 16h30 und wir fahren nach Petulama zurück. Um diese Zeit ist dies nicht ganz störungsfrei, da auch noch viele andere in diese Richtung wollen. Aber gut eine Stunde später erreichen wir den Campingplatz wieder. Auch hier hat sich inzwischen wieder der Hochnebel breit gemacht und für eine deutliche Abkühlung gesorgt.

Unsere Reiseführerin meint, die günstigste Zeit, San Francisco zu besuchen, sei der Oktober. Davor und danach sei es fast immer neblig und kalt. Wie hier in den '60ern eine Hippy-Bewegung ins Leben gerufen werden konnte, ist mir heute nicht klar. Die müssen doch damals ganz schön gefroren haben. Also irgendwie hatte ich mir dies damals von Deutschland aus ganz anders vorgestellt. Übrigens, Flower-Power-Bewegung und ähnliches sind hier schon lange Geschichte und wer heute hierher kommt und danach sucht, sucht vergebens.

Freitag, 19.05.2006
Nach dem erlebnisreichen Tag gestern ist heute wieder ein Ruhetag geplant. Geplant sind Wäsche waschen, eine Runde in der Sonne am Pool verbringen und eine Fahrradtour nach Petaluma. Aber irgendwie läuft das anders. Nachdem die Wäsche aus dem Trockner ist, fallen die ersten Regentropfen. Diese entwickeln sich dann zu einem schönen Landregen, der den ganzen weiteren Tag anhält. Pool fällt also aus. Ich fahre trotzdem gegen Mittag mit dem Fahrrad nach Petaluma. Gisela zieht es vor, im Wohnmobil zu bleiben. Wir haben einige Filme vorher für solche Stunden auf den PC geladen, sodass es ihr auch nicht langweilig wird. Petaluma ist an sich ein schönes Städtchen, das schon für mehrere Kinofilme als Kulisse diente. Von den Erdbeben blieb es weitestgehend verschont, sodass alles etwas nostalgisch ausschaut. Aber bei Regen ist alles grau. Ich habe deshalb auch auf Fotos verzichtet. Gegen 15h erreiche ich wieder unser rollendes Zuhause. Es war ein etwas feuchter Ausflug. Beim Reinfahren in den Ort zeigte eine Wetterstation 14°C an, zurück waren es nur noch 13°C. Zum Glück funktioniert die Heizung in unserem Wohnmobil einwandfrei und ist sehr leistungsstark.
Kurz vor Sonnenuntergang hört der Regen endlich auf und wir können noch einen Spaziergang über den Platz machen.
 
Samstag, 20.05.2006 (344,7 km)

Irgendwo bei Pt. Reves soll eine Station sein, die sich mit der Verschiebung der Kontinentalplatten beschäftigt. Da dies nicht allzu weit von Petaluma entfernt ist, machen wir einen Umweg auf unserem Weg nach Süden, um diese Station zu besuchen. Die Straßen dorthin sind, wie meistens, in einem reparierbedürftigen Zustand. Aber ausgeschildert ist dort nichts und gefunden haben wir sie auch nicht.

Also fahren wir weiter. Wir sind jetzt auf dem bekannten Hwy 1, der von Alaska bis Mexiko mehr oder minder direkt an der Pazifikküste entlang verläuft. Hier verläuft er genau auf der Grenze der Kontinentalplatten und die letzten Erdbeben haben der Straße schwer zugesetzt. Es ist zwar alles wieder einigermaßen repariert, aber meterlange Verwerfungen und Hangabrutsche lassen sich nun mal nicht so einfach aus der Welt schaffen. Tempo 30 (mph) wird nur selten erreicht. Trotz aller Vorsicht übersehe ich eine solche Verwerfung. Das Wohnmobil wird ordentlich durcheinander geschüttelt und es scheppert ganz gewaltig in den Schränken. Bei der nächsten Ausweichstelle halte ich an. Zu unserer Verwunderung ist aber nur ein Glas kaputt gegangen, das andere Geschirr hat heil überlebt.

Unterwegs kommen wir noch ein Stück durch den Muir Wood. Die Bäume sind ähnlich den Sequoias in Yosemite auch schon viele 100 Jahre alt und stehen hier unter Naturschutz.

Der Hwy 1 führt in den Hwy 101 über, der dann mehrspurig (mindestens 6) nach San Francisco weiterführt. Kurz vor der Golden Gate Bridge verlassen wir die Straße nach Westen, um noch einen Aussichtspunkt anzusteuern. Von hier sieht man die Golden Gate Bridge und im Hintergrund die Downtown von San Francisco. Das Wetter ist heute auch besser. Es gibt keinen Nebel, aber leider auch (noch) keine Sonne. Etwa 2 Stunden später wäre auch sie da gewesen aber so lange wollten wir nicht warten. Wir fahren nun über die Brücke, machen danach aber an der gleichen Stelle wie vor 2 Tagen noch eine Pause. Den nicht mehr vorhandenen Hochnebel muss man doch ausnutzen.

Anschließend geht es quer durch die Innenstadt. Irgendwie ist die Feuerwehr hier im Dauereinsatz. Ich schaffe es gerade noch zu bremsen, als ein Feuerwehrauto von rechts meinen Weg kreuzt. Ich habe zwar grün, aber der andere hat's eiliger - und teilt dies auch allen mit. Ansonsten merkt man, dass Samstag ist. Oder sind hier immer so viele Autos gleichzeitig unterwegs? Auch die Freeways sind verstopft. Aber zumindest gibt es dort keine nervigen Ampeln. Aber irgendwann sind wir wieder auf dem Hwy 1 am Pazifik und fahren in Richtung Süden. Weit kommen wir jedoch nicht. Ab Pacifica ist der Hwy gesperrt. Umleitungsausschilderungen oder Vorwegweiser kennt man in den USA wohl eh nicht. Also wieder zurück und über den Hwy 35 nach Süden. Dieser führt auf einem Höhenrücken zwischen der San Francisco Bay und dem Pazifischen Ozean und ist dadurch bestimmt so schön wie der Hwy 1. Rechts von uns verläuft wieder die Grenze der Kontinentalplatten. Aber hier ist dieses Tal mit Wasser gefüllt. Dadurch ist hier ein See entstanden, der an manchen Stellen nur wenige zig Meter (aber nie mehr als ca. 300 m) breit aber sehr viele km lang ist. Aber irgendwie haben wir den Eindruck, dass diese geologisch interessante Konstruktion der hier verlaufenden Kontinentalplattengrenzen in dieser Gegend niemanden interessiert.

Wir fahren weiter in Richtung Santa Cruz und weiter nach Monterey. Der Autoverkehr lässt nun ganz langsam etwas nach, aber alleine sind wir noch lange nicht. Campingplätze sind in dieser Gegend absolute Mangelware. Aus diesem Grund fahren wir in Carmel von der Küste ins Landesinnere um dort den einzigen in dieser Gegend vorhandenen Platz aufzusuchen. Eine Ausschilderung ist (fast) nicht vorhanden, die Zufahrt ist abenteuerlich. Dafür bietet der Platz für astronomische Preise mittelmäßigen Service. Es ist der bis jetzt mit Abstand teuerste Platz unserer Reise. Aber was soll's, dafür ist er sehr ruhig und eine Alternative gibt es nicht.

Sonntag, 21.05.2006 (240,9 km)

In der Nacht hat es zu regnen angefangen. Als wir am Morgen den Platz verlassen, ist das Wetter wieder einigermaßen in Ordnung. Allerdings ist von der Sonne nichts zu sehen. Kurz nachdem wir wieder auf dem Hwy 1 Richtung Süden sind, ist es aber mit der Ruhe vorbei - es regnet wieder.

Der Regen pendelt zwischen sehr stark und leicht, sodass wir doch immer wieder aussteigen und die schöne Landschaft fotografieren können. Also bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel ist dies wirklich eine empfehlenswerte Tour. Aber auch bei strömendem Regen lassen sich viele davon nicht abhalten, ob nun mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Fahrrad. Allerdings ist es nicht ganz ungefährlich. Die Straße ist als eine Meisterleistung in den Berg gehauen. Bei einem solchen Wetter lösen sich jedoch immer wieder größere und kleinere Steinbrocken ab und fallen auf die Straße. Die Straßenverkehrsaufsicht ist die ganze Zeit mit Fahrzeugen mit Räumschild unterwegs, um diese Brocken gleich auf die Seite zu schieben. Gefährlicher ist es allerdings, wenn sich die Straße selbst in Richtung Wasser bewegt. Dies ist ebenfalls nichts ungewöhnliches, wie man an den vielen Baustellen und Straßenreparaturen erkennen kann. Auch heute sind die Bautrupps aktiv. Es ist bei diesem Wetter ein ziemlich anstrengendes Fahren.

Kurz vor San Simeon lohnt sich allerdings eine kurze Pause. Hier sind am Strand hunderte von Seelöwen zuhause. Diese haben mit dem Regen keine Probleme, wir sind nach kurzer Zeit ordentlich nass. Zurück im trockenen Auto fahren wir weiter bis nach Pismo Beach. Hier hört es dann auch endlich zu regnen auf. Wir checken uns bereits um 15h auf dem Pismo Coast Village RV Resort ein. Dies ist ein sehr komfortabler Ferienplatz, direkt am langen Sandstrand und auch sonst sehr gut ausgestattet. Und das Ganze zu wirklich fairen Preisen. Der gleich daneben liegende Ort hat bei der Durchfahrt auch einen netten Eindruck gemacht, sodass wir ihn mit den Fahrrädern noch erkunden wollen. Aber soweit die Planung.

Kurz nachdem wir auf unserem Stellplatz sind, Strom und Wasser angeschlossen haben, fängt es wieder zu regnen an. Dieses Mal ordentlich. Die Fahrradtour fällt buchstäblich ins Wasser, ebenso der Restaurantbesuch (wir haben zum Glück noch etwas zum Kochen im Wohnmobil). Es regnet ohne Unterbrechung bis weit in die Nacht.

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