Reiseroute
Zuerst mit dem Auto nach Frankfurt, dann mit dem Flugzeug über London nach Los Angeles.
Von Los Angeles mit Wohnmobil Richtung Osten zum Joshua Tree National Park, dann über die Route 66 zum südlichen Grand Canyon und weiter zum Monument Valley. Dann geht's zuerst nach Norden und dann nördlich des Grand Canyon zum Bryce Canon National Park und weiter nach Las Vegas. Die nächsten Stationen sind dann Death Valley, Yosemite N.P. und San Francisco. Von dort immer dem Highway Nr. 1 nach wieder nach Los Angeles und ab dort die gleiche Strecke wieder nach Hause; wie bei der Hinfahrt.
Fluglinie (British Airways)
Von Frankfurt nach London (und zurück) mit einem Airbus A319 und die Strecke London - Los Angeles mit einer Boeing B747-400. Hier haben wir uns dieses Mal für die World Traveller Plus Flugklasse entschieden. Sie liegt preislich zwischen der Economy und der Business Class. Allerdings besteht der einzige Vorteil darin, dass man im Flugzeug mehr Platz hat; statt 10 Sitzen hat diese nur 8 pro Reihe und der Abstand zum Vordersitz ist auch etwas größer. Ansonsten fehlen die Annehmlichkeiten der Business Class, wie Benutzung der Lounge, größere Essensauswahl und bessere Liegemöglichkeiten ganz. Es ist halt ein Kompromiss, für längere Flüge werde ich ganz klar die Business Class wieder vorziehen. Auch der Kabinenservice ist nicht ganz so gut, wie wir in gewohnt waren, aber irgendwie passt's schon.
Unser Fahrzeug
Das Fahrzeug ist in einem sehr guten Zustand (EZ 14.06.2005) und hatte bei der Übernahme etwa 32.000 km auf dem Tacho. Als Basis dient ein Ford E350, der Aufbau ist von Fleetwood. Der Achtzylinder Benzinmotor hat 5,4 l Hubraum und leistet 235 PS. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 5,2 to. Mit einer Gesamtlänge von 7,57 m ist es für 2 Personen ein komfortables Wohnmobil. Die erlaubten 55 mph (knapp 90 km/h) sind gut zu fahren, auf höhere Geschwindigkeiten (bis zu 75 mph erlaubt) habe ich verzichtet.
Das Fahrzeug ist mit allem eingerichtet, was man so braucht: großer Kühlschrank und separater Gefrierschrank (geht mit Gas; bei 110V-Anschluss automatisch mit Strom), Mikrowelle, Backofen, Klimaanlage, fließend Warm- und Kaltwasser, Dusche, WC. Das Ganze auf 230V umgerüstet und mit einem sparsamen Dieselmotor versehen - ein besseres Wohnmobil gäbe es in Deutschland kaum. Und sowas kostet hier etwa 30.000€!
Der Verbrauch liegt nach 4.595 gefahrenen km bei knapp 23 l/100km. Das ist weniger, als wir erwartet haben (aber ein Diesel wäre sicherlich noch günstiger, wobei Diesel soviel kostet wie Superbenzin).
Ein paar Tipps und was sonst vielleicht noch interessant ist
Nationalparks: Die Amerikaner lieben ihre Parks und passen auch gut darauf auf. Alles ist sauber und gepflegt. Der Eintritt in einen Nationalpark kostet 20 bzw. 25$. Aus diesem Grund rentiert sich die Jahreskarte für alle Parks für 50$ unbedingt. Sie ist beim Eintritt in jeden Park zu erwerben und muss später nur vorgezeigt werden. Die Karte ist personenbezogen und muss sofort auf der Rückseite unterschrieben werden. Zur Kontrolle der Unterschrift muss oft auch ein Ausweis mit vorgezeigt werden (Personalausweis genügt).
Straßen: Die meisten Straßen sind in einem katastrophalen Zustand. Da sind bei uns in Deutschland ja sogar die geteerten Feldwege besser. Schlaglöcher, Längs- und Querrillen, Verwerfungen und Bodensenkungen sowie Spurrillen sind die Regel und nicht die Ausnahme. Neue, glatte Straßen haben weniger als 10% unserer Tour ausgemacht. Auch die Fernstraßen (Interstate Highways) bilden da keine Ausnahme. Irgendwas klappert und scheppert im Wohnmobil immer, aber es geht nichts kaputt (meistens); man gewöhnt sich daran. Amerikanische Fahrzeuge sind für diese Straßen gebaut. Fahrzeughersteller benötigen keine Rüttel-Teststrecke; sie haben sie kostenlos über zig-Tausend Meilen im eigenen Land. Es gibt Höchstgeschwindigkeiten, die gut sichtbar angezeigt werden. Aber außer einigen wenigen (Touristen) halten sich die wenigsten daran. Polizei und Radar habe ich auch nicht vermehrt festgestellt (etwa so wie in Deutschland).
Campingplätze: Wir waren meist auf KOA (Kamping of Amerika) -Plätzen. Der Standard hier ist recht unterschiedlich aber im Großen und Ganzen zufriedenstellend. Strom und Frischwasser direkt am Stellplatz sind selbstverständlich. Hooked-up-Plätze haben auch noch direkten Abwasseranschluss. Der Übernachtungspreis liegt zwischen 27$ (im Landesinneren) und 45$ in besonderen Gebieten. Als extremen Ausreißer haben wir in Carmel (20./21.05) für einen mittelmäßigen Platz 56$ bezahlt. In den Nationalparks kostet der Stellplatz 17/18$. Manchmal gibt es dort auch elektrischen Strom, meistens jedoch nicht. Aber mit dem Wohnmobil ist man ja fast autark. WLAN ist auf vielen Plätzen vorhanden. Oft ist es kostenlos, manchmal muss man sich für eine geringe Gebühr freischalten lassen. Hier sind uns die USA weit voraus.
Autovermietung: Das Fahrzeug wurde bei der schweizer Autovermietung Moturis gemietet. Diese Firma hat 8 Vermietungsstationen in den USA. Sie ist die einzige, die auch Mountain-Bikes (inkl. der dazu notwendigen Heckhalterung) mit vermietet - in meinen Augen ein sehr großer Vorteil. In L.A. hatten wir auch den Vorteil, dass einige (schweizer-)deutsch sprechen, sodass die gesamte Übergabe einfacher war. Die Fahrzeuge sind maximal ein Jahr alt und dadurch in einem sehr guten Zustand. Durch die 'hervorragenden' Straßen auftretende Probleme werden kurzfristig behoben. Übergabe und Rückgabe erfolgten zügig und ohne jegliche Probleme. Insgesamt eine sehr empfehlenswerte Autovermietung (vermietet auch Motorräder).