Montag 01.11.2010 |
Heute heißt es auschecken und weiterfliegen. Wir geben nach einem ausgiebigen und gemütlichen Frühstück unser Gepäck im Hotel zur Aufbewahrung ab. Da wir erst nachmittags weiterfliegen gehen wir noch ein bisschen spazieren. Nur wenige Minuten vom Hotel ist der Zoo von Washington. Dort war ich am Samstagmorgen ja schon durchgerannt, jetzt machen wir das zu zweit gemütlicher. Sie haben hier von großen Pandabären über lustige Erdhörnchen auch Schlangen und Großwild, wie Elefanten, Löwen und Tiger. Ob diese sich allerdings in den kleinen Käfigen wohl fühlen? Ich glaube nicht. Sie machen jedenfalls keinen glücklichen Eindruck.
Wir sind wieder pünktlich im Hotel und werden vom Shuttle-Bus rechtzeitig zum Flughafen gebracht. Die kleine Maschine nach Phoenix ist bis auf den letzten Platz besetzt. Gisela und ich bekommen jeweils noch einen der beiden mittleren Plätze rechts und links des Ganges in der letzten Reihe. Mir ist es egal, mein Nachbar ist ein netter Amerikaner und wir unterhalten uns etwas. Ansonsten hat man in der letzten Reihe den Vorteil, dass man auch mal aufstehen kann. Ich verbringe dann eine Zeitlang in der direkt dahinter liegenden Küche. Irgendwie geht auch dieser Flug zu Ende. In Phoenix ist es bereits dunkel. Die Prozedur am Flughafen ist einfach, da es ja ein Inlandsflug ist. Mit dem Taxi fahren wir zum von mir vorher reservierten Hotel. In der Nähe befindet sich ein Einkaufscenter. Dort gibt es auch alle möglichen Essgelegenheiten. Nach einem ordentlichen Abendessen gehen wir zurück ins Hotel und zeitig ins Bett. Wir durften unsere Uhren ja wieder um 3 Stunden zurückstellen; die innere Uhr meint aber es wäre Zeit zum Schlafen.
|
|
|
|
|
Dienstag, 02.11.2010 |
Die innere Uhr weckt uns rechtzeitig, sodass wir um 8 Uhr bereits fertig sind und bei der Rezeption ein Taxi bestellen. Allerdings sind Taxis in Phoenix wohl selten. Jedenfalls dauert es über eine halbe Stunde bis eins eintrifft. Mit diesem fahren wir dann zur angegebenen Adresse von Moturis in Mesa. Dort angekommen großes Erstaunen - die Adresse stimmt nicht. Hier werden nur Fahrzeuge repariert aber keine vermietet. Zumindest stimmt die Firma. Zum Glück können wir das Taxi aufhalten. Nach einer guten Viertelstunde ist geklärt, wo wir hin müssen. Also alles wieder einladen und wieder weiterfahren. Mit fast einer Stunde Verzögerung und rund 30 USD Mehrkosten kommen wir dann doch bei der richtigen Adresse an. Das Fahrzeug ist bereits vorbereitet, die Übernahmemodalitäten verlaufen problemlos.
Wir wollen nun zum Hyatt-Hotel fahren, da dort unsere Kameraden von der CIOMR ihr Session im Rahmen der AMSUS-Konferenz haben. Vorher machen wir noch bei einem Supermarkt Halt und kaufen das Nötigste für die nächsten Tage. Es ist nicht ganz einfach, in der Stadtmitte einen Parkplatz zu bekommen aber irgendwie klappt es dann doch. Nachdem ich mich mit den mir von diversen E-Mails bekannten NATO-Offizieren ein bisschen unterhalten sowie einige Fotos gemacht habe verabschiede ich mich wieder. Gisela hatte keine Lust zu dieser doch recht militärischen Veranstaltung mitzukommen und im Fahrzeug gewartet. Eigentlich sollte ich hier auch in Uniform erscheinen. Aus Gewichtsgründen (wir haben die 23 kg Freigepäck schon so voll genutzt) habe ich dies aber schon in Deutschland angelehnt.
Wir verlassen Phoenix nun und fahren über die I-10 nach Tucson (sprich: tuu-son). Unterwegs sehen wir zum ersten Mal die weltbekannten Saguaro-Kakteen. In Tucson fahren wir auf den Crazy Horse RV-Park. Dieser liegt im Süden in der Nähe des Pima Air & Space Museums und auch nicht so weit entfernt vom Saguaro National Park. Doch diese wollen wir erst in den nächsten Tagen besuchen. Für heute reicht's. Wir richten uns im Wohnmobil gemütlich ein und lassen den Tag bei viel Sonne und sehr angenehmen Temperaturen ausklingen. Es ist so ziemlich der einzige Tag, an dem wir unsere Klimaanlage wirklich benötigen, um eine angenehme Temperatur im Fahrzeug herzustellen. |
|
|
|
Mittwoch, 03.11.2010 |
Heute besuchen wir das Pima Air & Space Museum. In verschiedenen Hangars sind hier die unterschiedlichsten Flugmaschinen ausgestellt. An einem Nachbau der Gebr. Wright wird uns auch genau das Prinzip der Flieger erklärt. Die etwas über eine Stunde dauernde Führung ist kostenlos und sehr lehrreich. Wir erfahren sehr viel über die ausgestellten Flugzeuge sowie zum Teil auch über ihre Geschichte. In den Hangars stehen Flugzeuge wie eine F14 Tomcat, eine Blackbird, diverse Jäger und Bomber des 2. Weltkrieges (alle im Original!) sowie sehr viele kleinere Flugzeuge. Auf dem Außengelände sind mehrere B52-Bomber, eine NASA-Transportmaschine sowie weitere Jäger ausgestellt. Ebenso sieht man die Präsidentenmaschine von JFK. Die Maschinen im Außenbereich sind dem Wetter angepasst: die Scheiben sind zugemalt und alle Ritzen gut abgedichtet. Tucson ist nicht nur als trockene sondern auch als staubige Gegend bekannt. Und die jährlich mehrmals stattfindenden Sandstürme, die sogar den Straßenverkehr total zum Erliegen bringen können, würden sonst zu große Schäden an den Flugzeugen verursachen.
Aber irgendwann verlassen wir das Museum dann doch und fahren zum Sabino Canyon im Norden Tucsons. Auf der Karte schaut dies nicht so weit aus aber trotz gut ausgebauter Straße sind wir fast eine Stunde unterwegs. Hier wachsen nun die von Gisela so sehr ersehnten Saguaro-Kakteen wie bei uns der Löwenzahn. Mit einer kleinen Tram fahren wir den Canyon hoch. Man könnte hier auch aussteigen und eine Stunde später mit der nächsten wieder zurückfahren. Aber irgendwie hängen uns die Zeitunterschiede zu sehr in den Knochen. Wir verzichten auf's Wandern und fahren gleich wieder mit zurück. Dieser Park ist jedenfalls einen längeren Besuch wert.
Eigentlich wollte ich ja hier die großen Flugzeugparks anschauen. Aber dies ist nahezu unmöglich. Diese Parks sind der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Aber ein paar Fotos auf einen großen Park mit C64, die innerhalb der Air Force Base langfristig geparkt sind, können wir doch aus dem Auto schießen.
Auf dem Rückweg fahren wir noch bei einem Supermarkt vorbei und kaufen noch einige Sachen ein. Abends auf dem Campingplatz gibt es dann gegrilltes T-Bone-Steak mit Kartoffelsalat. Die Sonne geht gegen 18h30 unter. Dann wird es draußen auch gleich etwas ungemütlicher aber sehr viel später gehen auch wir nicht 'unter' d. h. ins Bett.
|
|
|
|
|
Donnerstag, 04.11.2010 |
Heute ist der schon lange geplante Besuch des Saguaro National Parks an der Reihe. Die Saguaro (sprich: suaro) sind Kakteen, die nur in dieser Gegend sowie in New Mexiko und Mexiko wachsen. Sie werden etwa 150 - 200 Jahre alt. Es dauert etwa 50 Jahre bis ein Sämling zu einer ca. einem Meter großen Pflanze gewachsen ist. Nach etwa 70 Jahre bekommen sie die ersten Arme. Das Wurzelwerk der Pflanzen besteht aus feinen Haarwurzeln, die nur wenige cm unter der Erdoberfläche liegen. Der Radius entspricht dabei in etwa der Höhe der Pflanze. Bei einem ordentlichen Regen kann sie somit bis zu 700 Liter Wasser speichern und damit gut ein Jahr überleben. Aber irgendwie ist hier nicht mehr so viel los. Auf dem Loop Drive, den man nach Bezahlen von 10 USD Nationalpark-Eintritt befahren darf, sieht man weniger Kakteen als gestern im Sabino Canyon. Bei einem Outlook kann man auf einem Foto sehen, wie dies um 1930 ausgesehen hat. Da war hier noch ein richtiger Kakteen-Wald. Aber wie dort beschrieben ist, waren diese Pflanzen damals wohl am Ende ihrer Lebenszeit. Jetzt schaut das Ganze doch recht spärlich aus. In 100 Jahren gibt es dann wohl wieder diesen Wald, aber so lange wollten wir nun hier nicht warten. Irgendwie kann man sich den Besuch dieses Nationalparkes auch schenken. Da waren gestern mehr Kakteen zu sehen. Der Park ist auch nichts anderes als die sonstige Umgebung.
Doch etwas enttäuscht fahren wir in die Innenstadt. Ich habe hier von der Downtown schon einige Fotos gesehen (schöne alte bunte Häuser). Eine richtige Innenstadt von Tucson zu finden, ist nicht ganz einfach. Es ist einfach alles zu weitläufig. Also suchen wir mal das Visitor Center auf. Vielleicht erfahren wir dort mehr. Und ganz zufällig finden wir auch die bunten Häuser. Es ist dies der Bereich rund um das Visitor Center. Die Häuser schauen auf den Bildern wie alt aus, aber in Wirklichkeit sind sie neu und nur auf alt gemacht. Und mehr Häuser als im Prospekt sind es auch nicht. Irgendwie wirkt das Ganze kitschig, aus dem Grund habe ich auf Bilder verzichtet. Im Visitor Center bekommen wir Unterlagen, was zurzeit hier in der Gegend so läuft, sogar auf Deutsch. Wenn aber da als angebotenes Ausflugsziel auch der Grand Canyon angeboten wird, zeigt dies, dass hier nicht allzu viel los ist. Wir fahren jedenfalls wieder zum Campingplatz zurück. |
|
|
|
|
Freitag, 05.11.2010 |
Wir verlassen Tucson in Richtung Süd-West. Zuerst geht es einige Meilen wieder auf der I-10 in Richtung New Mexico. Aber wir biegen schon viel früher auf den Hwy 83 als 'Scienic Route' in Richtung Süden ab. Über fast leere Straßen fahren wir in die Berge. Unser Ziel heißt Fort Huachuca. Dieses alte Fort liegt jetzt inmitten einer großen Kasernenanlage der amerikanischen Kavallerie. Ob die allerdings noch was mit Pferden zu tun haben? Eigentlich nur der Traditionsbereich. Ansonsten haben die High-tech vom Feinsten. Und deshalb ist seit den Vorfällen vom 11.09. ein Besuch dieses alten Forts nur noch US-Einwohner möglich. Für Touristen ist dieser Bereich nicht mehr zu besichtigen. Im Visitor Center in Sierra Vista können wir aber einen Film über die Attraktionen dieser Gegend sehen; dabei werden auch viele Impressionen aus der Kaserne gezeigt.
Nachdem wir hier also nichts besichtigen dürfen, fahren wir direkt nach Tombstone weiter. Kurz vor dem Herzen des wilden Westens kommen uns einige sonderbare Gefährte entgegen. Schauen schon putzig aus, würden so in Deutschland keine Zulassung bekommen, sind aber hier beliebte Spaßmobile. In Tombstone checken wir für die nächsten 2 Nächte auf einem RV-Park direkt am Ortszentrum ein.
|
|
|
|
|
Samstag, 06.11.2010 |
Tombstone (gesprochen: tumb-stoun). Hier in der Gegend gibt es die wohl ältesten Ortschaften der USA - über 12.000 Jahre alt. Das haben Ausgrabungen ergeben. Wer hier gewohnt hat, lässt sich leider nicht mehr ermitteln. Aber die Wiege des uns bekannten 'Wilden Westens' ist es zweifellos. Hier fand am 26.10.1881 auch die bekannte Schießerei im O.K. Corral stand. Dabei standen sich auf der einen Seite als 'Gesetzeshüter' die Brüder Earp und Doc Holliday und auf der anderen Seite jeweils 2 Brüder der Cowboy-Familien McLowry und Clanton gegenüber. Zwischen den beiden Seiten herrschte eine recht offene Feindschaft. Gesetzeshüter waren damals nur selten auch gesetzeskonform. Und die 4 Cowboys waren auch keine Verbrecher sondern konnten mehr als übermütige Jungs durchgehen. Angeblich um eine Schießerei zu verhindern und die Cowboys zu entwaffnen, die sich gerade im O.K. Corral befanden kamen die 4 Gesetzeshüter (alle mit Sheriffstern offiziell ausgestattet) dazu. Anstelle einer Diskussion wurde von Doc Holliday sofort das Feuer eröffnet. Innerhalb von 30 Sekunden wurden über 30 Schuss Munition verfeuert, Ergebnis: 3 tote Cowboys und ein am Bein getroffener Sheriff. Die spätere Untersuchungen gaben zwar den Gesetzeshütern Recht, aber nur deshalb, weil es keine neutralen Zeugen gab und damit der Sheriffstern alles rechtfertigte. Allerdings sah dies die Bevölkerung ganz anders. Sie wurden als Mörder beschimpft und mussten die Stadt verlassen. Doc Holliday starb einige Jahre später in Las Vegas an Krebs. Wyatt Earp ging erst nach Phoenix und später nach Los Angeles. Hier im Stadtteil Hollywood traf er, schon als alternder 'Westernheld', einen bis dahin unbekannten Nachwuchsschauspieler. Diesem gefiel das Leben von Wyatt Earp so gut, dass er beschloss, in diesem Genre als Schauspieler aktiv zu werden. Nun ja, John Wayne, denn das war dieses Nachwuchstalent, wurde damit ja weltberühmt. Dass die meisten Wildwestfilme mit John Wayne aber nicht in Raum Tombstone gedreht wurden sondern im Monument Valley habe ich in meinem Bericht von unserer USA-Tour 2006 beschrieben (09.05.2006).
Die gesamte Geschichte wird hier entsprechend ausgeschlachtet. Tombstone hat zwar auch ein Museum aber an sich ist es eins. Bei den Eingeborenen ist die Kleidung des 19. Jhrdts. wohl obligatorisch. Das wirklich besuchenswerte Museum der Stadt ist im alten Rathaus. Auch der alte Gerichtssaal kann besichtigt werden und dass der Weg nach Verurteilung zum Ende sehr kurz war, kann auch nachvollzogen werden. Gleich durch einen Nebenausgang kommt man zum Hinterhof, wo außer einem Galgen weiter nicht aufgebaut ist. Der Schießerei vom O.K. Corral ist auch ein großes Kapitel gewidmet, war es doch auch für die damalige Zeit ein bedeutendes Ereignis. Im legendären O.K. Corral wird das Spektakel täglich um 14h nachvollzogen. Im Eintrittspreis ist auch der Besuch eines Historamas dabei, bei dem man sehr viel über die Geschichte dieser Region erfährt. Der Ort hatte sehr viele Höhen und Tiefen zu durchleben aber es heißt nicht umsonst: "Tombstone - too tough to die". Das Historama sowie die Show der Schießerei schauen wir uns natürlich auch an. Um es richtig zu verstehen, sind allerdings gute Englischkenntnisse sehr hilfreich. Auf jeden Fall wird es wohl recht realistisch dargestellt und die Gesetzeshüter kommen dabei nicht gut weg. Wenn es wirklich so war, kann ich die Bevölkerung gut verstehen.
In der Stadt findet parallel auch noch ein Western-Festival statt, bei dem auch auf der Hauptstraße musiziert wird. Die wenigen Restaurants sind brechend voll. Eigentlich wollten wir ja abends dort zum Essen gehen. Aber so gegen 18 Uhr haben wohl die meisten Tagestouristen die Stadt wieder verlassen. Die Gehwege können wieder hochgeklappt werden und in den Restaurants sind freie Plätze auch keine Mangelware mehr. Wir bekommen als Abendessen wieder die üblichen amerikanischen Portionen: ich schaffe meine gerade so, Gisela gibt nach der Hälfte auf. Dabei sind die Preise überraschend zivil. Nachdem wir die Hauptstraße von Tombstone (Allan St) noch ein bisschen rauf und runter gelaufen sind (alles sehr überschaubar), gehen wir wieder zum Wohnmobil zurück. Tombstone liegt auf einer Höhe von etwa 1600 m über NN, und das merkt man abends recht deutlich. Nach Sonnenuntergang wird es schnell kühl und die Temperatur sinkt nachts bis in den einstelligen Bereich (im Winter ist Schnee möglich). Da wir morgen wieder eine größere Tour vor uns haben, gehen wir wieder zeitig ins Bett. |
|
|
|
|
Sonntag, 07.11.2010 |
Wir verlassen Tombstone schon recht früh und fahren über die Hwy 80 und 82 nach Fairbank, eine der letzten 'erhaltenen' Ghost-towns. Die Sicht auf die Berge ist wieder toll. Der Zustand dieser Ghost-town entspricht unseren Erwartungen. Fairbank wurde 1881 als Endstation der Eisenbahn von Benson gegründet. Von hier wurden die Waren mit Fuhrwerken nach Tombstone hinauf gebracht. Hochwasser 1890 und 1894 sowie ein Erdbeben 1887 setzten dem Ort ganz schön zu. Als dann doch noch eine Nebenstrecke nach Tombstone gebaut wurde, begann der Ort zu sterben. 1950 verließ der letzte Einwohner die Stadt und die an der Hauptstraße vorhandene Tankstelle wurde dann auch 1970 zugemacht. Ein Besuch des etwa 1 km entfernten Friedhofs bringt dabei aber nur wenige Informationen. Man findet noch einige Steinhügel, was wohl Gräber sind. Die Holzkreuze, soweit überhaupt noch vorhanden, sind aber nicht mehr lesbar, falls da überhaupt mal was draufstand. Insgesamt eine sehr ruhige Gegend. Das Leben damals war sicherlich sehr hart und spartanisch. Der vorbeifließende San Pedro River ist auch nicht mehr als ein Rinnsal, zumindest zurzeit. Ob es damals Wasser aus Brunnen gab, können wir nicht feststellen, angeblich ja. Aber bei dem sehr steinigen Boden war eventueller Brunnenbau sicherlich auch kein Vergnügen.
Wir fahren weiter. Auf dem Hwy 90 passieren wir eine Kontrolle der Border Control. Hier werden alle Fahrzeuge nach illegalen Einwanderern aus Mexiko überprüft. Wir wirken aber wohl sehr vertrauenserweckend. Nach einer kurzen Frage, ob wir wirklich nur zu zweit im Fahrzeug sind werden wir unkontrolliert durchgewunken. Im Bereich des Kontrollpostens stehen sehr viele Dienstfahrzeuge der Border Control. Ich bezweifle, dass zurzeit für jedes Fahrzeug überhaupt ein Fahrer hier vor Ort ist. Aber es schaut beeindruckend aus. Über die I-10 fahren wir wieder nach Tucson. Die Interstate verlassen wir wieder bei der Abfahrt zum Pima Air & Space Museum, fahren jetzt die Straße aber in die andere Richtung. Unser Ziel ist die Mission San Xavier del Bac. Diese ist schon von weitem erkennbar und durchaus einen Besuch wert. Heute ist eine Besichtigung leider nicht möglich, da sonntags mehrere Messen abgehalten werden. Während in Deutschland die Kirchen sonntags oft leer sind, sind die hier lebenden Indios alle sehr gläubige Katholiken. Die Kirche ist bis auf den letzten Platz besetzt. Aus diesem Grund kaufe ich im angrenzenden Laden eine Postkarte mit Innenansicht. Auf dem Felshügel daneben gibt es neben einer Mariengrotte auch noch schöne blühende Kakteen zu sehen. Diese sind immerhin bis zu 2 m hoch.
Über die I-19/I-10 umfahren wir Tucson. Bei der Abfahrt zum Hwy 70 verlassen wir die Interstate und fahren auf diesem Highway aus der Stadt, Ziel ist die Biosphere 2. Dieser missglückte Versuch einer autarken Welt im Kleinformat steht heute als teures Baudenkmal im Norden von Tucson. Allerdings wollen die für einen Besuch 20 USD/Pers. Eintritt, und das scheint uns doch etwas übertrieben. Es ist alles sehr teuer hier, selbst die gekaufte Postkarte (hier eingescannt) kostet stolze 1,65 USD. Der Besucherandrang hält sich wohl auch deshalb in extrem überschaubaren Grenzen. Wir fahren wieder ein Stück den Hwy 70 zurück und biegen nach Norden auf den Hwy 79 ab.
Auf dieser Straße kommt man zwar nicht so schnell voran wie auf der I-10, aber dafür ist sie zumindest für Gisela interessanter. An der Straße stehen nochmals sehr viele Kakteen und ich darf immer wieder zum Fotografieren anhalten. Nachdem wir die Besichtigung des missglückten Versuchs haben ausfallen lassen, ist dies aber nicht schlimm - Zeit haben wir genug. Allerdings ist es nicht immer einfach, einen passenden Parkplatz zu finden. Es ist zwar nicht sehr viel Betrieb auf der Straße aber ganz leer ist sie nun auch nicht. Die Straße ist von Tucson bis Apache Junction rechts und links reichlich mit Kakteen gesäumt. Trotz vieler Stopps erreichen wir noch bei Tageslicht den KOA-RV-Park Apache Junction. Hier wollen wir bis Mittwoch bleiben und uns noch 2 Tage Sonne, Wärme und Urlaub gönnen. Nachdem wir in Tucson in einem Supermarkt noch die notwendigen Lebensmittel für die letzten Urlaubstage gekauft haben, brauchen wir diesen Platz auch nicht zu verlassen.
|
|
|
|
|