Vietnam/Kambodscha 2023 - 1. Woche

Dienstag, 19.09.2023

Die Reise fing bereits zu Hause an. Das vom Reisebüro gebuchte Taxi stand wie vereinbart um 7h30 vor der Tür. Nachdem wir noch 6 weitere Reiseteilnehmer in Heroldsberg aufgenommen hatten brachte es uns ohne weitere Staus oder sonstige Verzögerunen zum Flughafen nach München.
Der Abflug erfolgte planmäßig erst kurz nach Mittag. Nachdem wir in der Luft waren gab es sofort unser Mittagessen, was aber auch gleich als Abendessen gewertet wurde. Gereicht hat es allemal. Danach versuchten wir etwas zu schlafen, was mir dieses Mal aber nicht gelang, die Taxifahrt war doch recht entspannend gewesen. Das Flugzeug war nahezu ausgebucht.

 
Mittwoch, 20.09.2023

Die Nacht war sehr kurz. Der Flug nach Singpore dauerte etwa 12 Stunden. Auf dem Flughafen konnten wir noch zollfrei einkaufen. Danach ging es wieder mit Singapore Airlines in einem A350-900 (aber innen etwas anders bestuhlt) nach Saigon. Dieser Flug dauerte nur etwas über eine Stunde. Ich hatte meine Uhr schon vorher auf Vietnam eingestellt (Singapore MESZ + 6, Vietnam MESZ + 5 h). Im Hotel zuerst mal duschen und frische Wäsche anziehen. Bei rund 28 °C und hoher Luftfeuchtigkeit war jetzt Sommerkleidung angesagt.
Am Nachmittag tauchten wir in die Altstadt von Saigon ein. Mit unserem Bus passierten wir alte europäische Kolonialgebäude sowie die Stadthalle. Die immer noch aktive Hauptpost passt gut in diese Epoche. Der weltbekannte Briefeschreiber Onkel Ho ist leider vor wenigen Monaten verstorben, sein Platz ist nun frei. Danach besuchten wir den Wiedervereinigungspalast, der frühere Unabhängigkeitspalast Süd-Vietnams. Dieser kann komplett besichtigt werden. Im weiteren Verlauf besuchen wir wieder den Ben Thanh Markt, den größten Markt Saigons. Nachdem wir uns im Hotel wieder frisch machen konnten, fuhren wir zum gemeinsamen Abendessen in eine Gaststätte in der Nähe.


Wiedervereinigungspalast

großer Repräsentationsraum im Wiedervereinigungspalast

Hauptpost

in memoriam: Onkel Ho

in der Markthalle

in der Markthalle
Donnerstag, 21.09.2023

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es mit einem Besuch in Cholon, was soviel wie "großer Markt" bedeutet und seit dem 4. Jahrhundert Heimat der chinesischen Kolonie ist, weiter. Es ist quasi Saigons "Chinatown", ein geschäftiger und farbenfroher Bezirk. Danach besuchen wir den Thien Hau Tempel. Es ist einer der ältesten Tempel in Saigon und wird gerne von Hochzeitspaaren für Bilder genutzt. Danach besuchen wir den Binh Tay Markt, einen typischen Einheimischen-Markt. Interessant ist noch das Medizinmuseum FITO. Es ist das größte private Museum für alles zum Thema chinesischer Medizin (TCM) und für Gisela und mich natürlich besonders interessant. Nach einem gemeinsamen Mittagessen geht es wieder zum Hotel zurück. Es hat inzwischen leicht zu regnen angefangen, was aber bei diesen warmen Temperaturen nicht unangenehm ist. Ich verbringe den Nachmittag zum großen Teil im Pool auf der Dachterrasse. Auf diesem Stockwerk befindet sich auch das Restaurant in dem wir für das Abendessen reserviert haben.
Aber die Zeitverschiebung fordert ihren Tribut und wir gehen bald ins Bett.


Thien Hau Tempel

Thien Hau Tempel

Binh Tay Markt

Binh Tay Markt

Binh Tay Markt

Medizinmuseum FITO

Medizinmuseum FITO

Medizinmuseum FITO

Medizinmuseum FITO

Medizinmuseum FITO

Medizinmuseum FITO
Freitag, 22.09.2023

Nach dem Frühstück fahren wir etwa 35km nach Cu Chi. Hier hatten die Vietcong ein ausgeklügeltes Tunnelsystem konzipiert, das zuerst gegen die französischen und später gegen die amerikanischen Truppen erfolgreich genutzt wurde. Wir erfahren viel über die Stadt unter der Erde. Ein relativ kurzes Stück kann man auch selbst passieren. Der erste Teil wurde für Touristen etwas verbreitert. Aber trotzdem ist es noch eng und ich stoße überall an, gehen ist eh nur im Entengang möglich. Als es dann im weiteren Verlauf in den Original-Tunnel übergeht steige ich freiwillig wieder nach oben. Hier wird es mir zu eng.
Im weiteren Verlauf sieht man die eingesetzten Fallen. Sie waren nicht auf das sofortige Töten ausgelegt sondern sollten dem Gegner nur schwere Wunden zufügen. Aber auch das war perfektioniert und sorgte dafür, dass sich niemand irgendwo sicher sein konnte. Zum Glück ist das heute nur noch Geschichte. Aber es verdeutlicht auch, dass die Amerikaner nie eine Chance hatten, diesen Krieg zu gewinnen.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen fahren wir weiter in die im Westen gelegene Provinz Tay Ninh. Die Fahrt dauert etwa 2 Stunden und wir bekommen unterwegs einiges über Vietnam und diese Gegend erklärt. Unser heutiges Ziel ist der große Dao Dai Tempel. Diese Religion ist erst rund 100 Jahre alt, erfreut sich aber regem Zulauf. Sie basiert auf den Grundsätzen der französischen Revolution: Egalité, Fraternité, Liberté, wobei letzteres eher vernachlässigt wird. Ansonsten ist dieser Tempel die Heimat einer Sekte, die alle Weltreligionen vereint. Alles ist aber sehr beeindruckend und sehr sauber. Danach geht es wieder zurück zum Hotel in Saigon. Geplant war ein Abschiedsessen in einer in der Nähe liegenden Gaststätte, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit bleiben wir aber im Hotelrestaurant.


Konvolut der eingesetzten Bomben

Hütte im Urwald

schematische Darstellung der Untergrund-Stadt

Zugang ins Höhlensystem

Falle (kippt und unten sind Eisenstäbe)

teil-getarnter Zugang

Falle

Falle

ab hier geht's unterirdisch weiter

Ausgang

gut getarnter Aufenthaltsraum

Dao Dai Tempel

Dao Dai Tempel

Dao Dai Tempel

Religions-Gründung

Satzung
Samstag, 23.09.2023

Heute verlassen wir unser Hotel und verlegen auf das sehr komfortable Kreuzfahrtschiff "The Jahan". Wir fahren mit dem Bus nach My Tho. Hier legen alle größeren Schiffe an. Unterwegs können wir nochmals das Gewusel des Saigoner Straßenverkehrs geniesen aber nach einiger Zeit wird es ruhiger. In den Reisfelder fallen immer wieder die Grabstätten auf. Wer das notwendige Geld hat lässt sich hier nach seinem Tod zur letzten Ruhe betten. Ein Grab wie bei uns ist nicht möglich, da das Gelände quasi permanent unter Wasser steht. Aus diesem Grund gibt es nur eine Feuerbestattung. Wo der einzelne die Urne seiner Angehörigen deponiert ist seine Sache.
Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben bekommen wir eine Einweisung in das Schiff und die allgemeinen Bordregeln mitgeteilt. Alles ist sehr komfortabel und gediegen. Von unserem kleinen Balkon lassen wir dann die beeindruckende Landschaft an uns vorüberziehen. Die Mahlzeiten sind ausgezeichnet und nachdem auf dem Mekong nicht mehr viel los ist, ist es auch eine ruhige Reise. Wie in der Regenzeit üblich, gibt es am Abend ein kurzes aber heftiges Gewitter.


Straßenverkehr in Saigon

Reisfelder mit Mausoleum

Reisfelder mit Mausoleum

in unserer Kabine

in unserer Kabine

in unserer Kabine

in unserer Kabine

in unserer Kabine

in unserer Kabine

Blick von unserem Balkon
auf den Mekong

Blick von unserem Balkon
auf den Mekong

die Matrosen sind fleißig

Blick von unserem Balkon
auf den Mekong

Blick von unserem Balkon
auf den Mekong

die Bar auf dem Oberdeck
Sonntag, 24.09.2023

Wir sind einen großen Teil der Nacht durchgefahren. Davon hat man aber in den Zimmern nichts gemerkt, das Schiff ist sehr ruhig. Unser Ziel heute ist Cai Be. Die berühmten schwimmenden Märkte, die wir 2019 noch erlebt hatten, gibt es nicht mehr. Sie sind Corona zum Opfer gefallen. Wir besuchen wieder die Kathedrale und den Handwerksmarkt. Gisela freut sich, kann sie doch die vor einigen Wochen ausgegangenen Teevorräte, die sie hier gekauft hatte, wieder auffüllen. Anschließend besuchen wir eine Familie die Wasserhyazinten zu Untersetzer und Matten verarbeitet. Die Produkte sind auch auf deutschen Märkten bekannt.
Wieder auf dem Schiff gibt es Mittagessen bevor wir weiterfahren. Unser nächstes Ziel ist die Binh Tanh Insel. Hier können wir sehen wie Rattanschnüre erstellt werden. Aus diesen werden dann große und teilweise auch bunte Matten gewebt. In einem Gemeinde-Begegnungszentrum bekommen wir von den Dorfältesten einen Einblick in das Leben auf dem Dorf. Es werden auch alle Fragen umfassend beantwortet. Danach geht es mit kleinen Booten wieder zu unserem Schiff zurück wo wir den Abend verbringen. Später gibt es großes Gewitter mit viel Regen, was aber an Bord nicht weiter stört.


eine der vielen Fähren über den Mekong

Kirche in Cai Be

Herstellung einer süßen Reisspeise

und so wird sie verkauft

Bonbon-Herstellung

Produktion von Reis-Fladenbrot

leckere Früchte für uns

übliche Küche

alles aus Wasserhyazinten

Umladestation

Fisch zum trocknen

Fisch zum trocknen

Rattanmatten-Herstellung

Rattanmatten-Herstellung

Rattanmatten-Herstellung

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