Montag, 04.11.2019 | |
Am Morgen heißt es, von dieser schönen Lodge Abschied zu nehmen. Wir verladen unser Gepäck auf die bereit gestellten Boote und werden von den Angestellten herzlich verabschiedet. Nach einer kurzen Bootsfahrt können wir wieder an Land, wo unsere Busse bereit stehen. Mit diesen fahren wir nun Richtung Chau Doc. Unterwegs machen wir bei einer Krokodilfarm halt. Hier gibt es nicht nur Krokodile in unterschiedlichen Größen sondern auch farbenfrohe Orchideen und ein Restaurant, in dem wir zu Mittag essen. Bei der weiteren Fahrt machen wir einen Halt. Unser Guide will uns den Reis "im Urzustand" zeigen. Dazu klettert er über die Böschung zu einem Reisfeld und pflückt einige Halme. Sieht aus wie Getreide hier zuhause und wird auch ähnlich geerntet. Es gibt spezielle Mähdrescher, die auch mit dem weichen Untergrund klar kommen. Später zweigen wir in Richtung Tra Su ab. Dort besichtigen wir es einen der letzten erhaltenen Mangrovenwälder. Hier geht es mit einem schmalen Motorboot durch den sonst ruhigen Wald. Ganz ruhig wird es, als wir vom Motorboot in Ruderboote umsteigen und durch den Urwald fahren. Wir können Reiher und andere Tiere beobachten. Anschließend fahren wir weiter nach Chau Doc, wo wir am Abend ankommen. Es gibt wieder ein gemeinsames Abendessen und die letzte Möglichkeit, vietnamesische Dongs los zu werden. |
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Dienstag, 05.11.2019 | |
Von unserem Hotel in Chau Doc gibt es einen direkten Zugang zum Boot, sodass wir nicht mehr mit dem Bus fahren müssen. Zuerst geht es etwa eine halbe Stunde auf einem Seitenkanal nach Nord-Ost bis wir auf den Mekong stoßen. Außer einigen Fischerbooten und wenigen Fähren geht es hier recht ruhig zu. Auf dem Mekong herrscht gleich größerer Betrieb. Wir fahren weiter Richtung Norden, nach Kambodscha. Der Betrieb auf dem Wasser lässt nach. An der Grenzstation Vietnam verlassen wir unser Boot - Passkontrolle. Nach etwa einer halben Stunde ist alles erledigt und wir können wieder aufs Boot. Nun geht es weiter zur Eingangs-Grenzkontrolle Kambodscha. An der vom Boot gut erkennbaren Grenze wird die kambodschanische Flagge am Bug gehisst. Auch hier müssen wir wieder alle vom Boot. Die Grenzformalitäten dauern ca. 1 Stunde, dann ist auch dies überstanden. Unser Gepäck blieb die ganze Zeit an Bord, dies hat niemanden interessiert. Nun geht es mit unseren Schnellbooten etwa 3 Stunden flussaufwärts. Am Flussufer sehen wir kleine Ortschaften und einige Pagoden. Ansonsten haben wir den über 1 km breiten Fluss für uns alleine. Nachdem wir die große und einzige Brücke der Nationalstraße Nr. 1 unterquert haben sehen wir die Silhouette von Phnom Penh, wo wir kurze Zeit später ankommen. Wir verladen unser Gepäck wieder in die bereitstehenden Busse und fahren zum Hotel. Nach einer kurzen Pause geht es weiter zur Stadtbesichtigung. Zuerst wollen wir den Königspalast besichtigen. Fängt allerdings schon gut an: Wegen einer königlichen Veranstaltung ist dieser gesperrt und erst wieder am nächsten Tag nachmittags zugänglich. Also sehen wir ihn nur von außen. Die daneben liegende Silberpagode ist allerdings offen und wir können sie besichtigen. Um diese Pagode gibt es mehrere Stupas, in denen die Asche früherer Könige aufbewahrt wird. Weiter geht es zum Wat Phnom. Von hier hat die Stadt ihren Namen bekommen: Wat Phnom ist ein künstlicher Hügel mit 27m Höhe. Erbaut 1373 ist es das höchste buddhistische Gebäude in Phnom Penh. Die Legende sagt, dass in 1372 eine reiche Frau alle Einwohner bat, ihr zu helfen einen Hügel vor ihrem Haus zu errichten, den sie Phnom Don Penh nennen wollte. Zusammen mit ihren Nachbarn baute sie ein Heiligtum auf den Berg, in dem vier kleine Buddha-Statuen ihr zuhause fanden. Diese hatte sie in einer großen angeschwemmten Koki-Baum-Wurzel gefunden. In 1434 gründete König Ponhea Yat eine Stadt um diesen Hügel und gab ihr den Namen Phnom Don Penh, was später zu Phnom Penh wurde. Es wurde eine große Stupa auf den Berg gebaut, in der später die Asche der Familie aufbewahrt werden sollte. Diese Stupa wurde im Laufe der Jahre öfters renoviert und jedesmal schöner gestaltet. Wieder im Hotel machen Gisela und ich noch einen kleinen Spaziergang über den naheliegenden Markt sowie am Ufer des Tonle Sap entlang. Zum Abendessen treffen sich die meisten unabhängig voneinander im Restaurant auf der Dachterrasse unseres Hotels. Das Essen: sehr gut, äußerst preisgünstig und die Aussicht über die Stadt gibt es kostenlos dazu. |
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Mittwoch, 06.11.2019 | |
Das Frühstück gibt es in diesem Hotel ebenfalls auf der Dachterrasse. Jetzt im Hellen sieht man, dass der Königspalast nicht weit entfernt ist. |
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Donnerstag, 07.11.2019 | |
Heute besuchen wir die Hauptstadt des Khmer-Reiches, Angkor. Dieses Reich wurde im 8. Jhrdt. gegründet und hatte seine Blütezeit im 12. und 13. Jhrdt. In dieser Zeit umfasste es die heutigen Länder Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam. Dank einer sehr guten Bewässerungs-Strategie konnten bis zu 3 Reisernten im Jahr eingefahren werden. Das entsprach etwa 2,5 t Reis/ha. Zum Vergleich, in Europa erntete man im Mittelalter ca. 0,3 t Getreide/ha. Angkor hatte in dieser Zeit etwa 1 Million Einwohner und war damit die größte bekannte und auch eine sehr wichtige Stadt. Die Wohnhäuser waren alle aus Holz, deshalb gibt es heute davon keine sichtbaren Zeugnisse mehr. Die Tempel und sonstigen Sakral-Bauten wurden jedoch aus Stein gebaut. Deshalb sind von den etwa 200 Gebäuden auch heute noch viele sichtbar. Nicht zuletzt aus handelspolitischen Gründen wurde das Zentrum des Khmer-Reiches nach Süden, in die Region des heutigen Phnom Penh verlegt. Angkor wurde jedoch nicht vollständig verlassen. Der Niedergang der Stadt Angkor, nicht des Khmer-Reiches, ist also vor allem eine Folge der Verschiebung der wirtschaftlichen – und damit politischen – Bedeutung, da Phnom Penh zu einem wichtigen Handelszentrum am Mekong wurde. | |
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Freitag, 08.11.2019 | |
Nachdem die Polizei unsere Laufstrecke immer wieder geändert hat, ist aus der geplanten 10,5km-Runde eine mit nur noch 8,7km geworden. Naja, man muss mit dem zufrieden sein, was man bekommt. Es wird also festgelegt, dass eine Runde als 10er gilt. Weiterlaufen ist ja immer möglich. Ich laufe also das Ganze zwei Mal und danach noch eine kleine Runde. Damit habe ich dann wenigstens so um die 20km. Marathon wäre 4 Runden gewesen. Von den 3 dafür gemeldeten Läufern machen 2 dann das Ganze aber 5 Mal. Das sind dann zwar 43,5km, aber die offizielle Marathon-Distanz wurde erfüllt. Ansonsten sieht das bei uns aber niemand so eng. Das Wetter ist okay, ziemlich konstant 34°C, nur die Luftfeuchtigkeit schwankt etwas. Bleibt aber immer im grünen Bereich. Die Streckenversorgung ist gut, ausreichend Wasser und im Ziel, das ja nach jeder Runde durchlaufen wird, auch noch Cola. Die Strecke ist nahezu ebener festgefahrener Lehmboden. Nur auf der N67 ist parallel auch noch Autoverkehr, aber das sind nur etwa 700m. Ansonsten ist es ein toller Lauf durch die Reisfelder bzw. durch kleine Ortschaften. Für die Kinder ist es wohl eine prima Abwechslung, jedenfalls stehen viele am Straßenrand und winken uns zu. Überhaupt sind hier alle sehr freundlich. So eine Veranstaltung gibt es hier sicherlich nicht allzu oft. Im Ziel meldet sich dann gleich wieder "meine" Verkäuferin. Ich hatte ihr vorher versprochen, ihr 2 ihrer selbstgebastelten Anhänger abzukaufen. 1 USD für 2 - für uns kein Problem, für sie sehr viel Geld. Die Unterhaltung ist übrigens kein Problem, englisch wird zumindest gut verstanden und oft auch recht brauchbar gesprochen. Den Schwertransporter Marke Eigenbau sieht man in Kambodscha häufiger. Mit diesen Gefährten wird so ziemlich alles transportiert, mit geschätzt max. 5 km/h. Nachdem alle wohlbehalten ins Ziel gekommen sind, wird die Siegerehrung durchgeführt und wir fahren mit unseren Bussen wieder ins Hotel zurück. Für den Rest des Tages ist nichts mehr geplant. Gisela und ich fahren vom Hotel mit einem TukTuk ins Stadtzentrum von Siem Reap. Wir schlendern etwas durch die Altstadt. Ziel ist das Hard Rock Café hier, wo wir unsere Schnapsgläser-Sammlung um 2 weitere Exemplare erweitern. Aber ein guter Hamburger passt nach dem Rumrennen auch noch rein (Gisela nimmt die etwas kleinere Variante). Unten auf dem Fluss ist das Training der Langboote, morgen ist Nationalfeiertag und gleichzeitig Wettkampf. Als wir zum Hotel zurückgehen ist es bereits dunkel. Aber das ist kein Problem. Die freundlichen Polizisten erklären mir den Weg zum Hotel und die etwa 2km sind mit vielen Verkaufsständen gesäumt. Wir geniesen unseren letzten Abend hier in Kambodscha. | |
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Samstag, 09.11.2019 | |
Heute verlassen wir Kambodscha wieder. Es ist Nationalfeiertag und der ins Exil geflüchtete Opposionsführer hat seine Rückkehr angekündigt. Aus diesem Grund ist die Grenze nach Thailand geschlossen. Aber unser Guide kennt einen Grenzoffizier. Dieser ist zwar für einen anderen Grenzübergang zuständig, aber das wäre auch kein Umweg (nur schlechtere Straßen). Und wir freuen uns ja, wenn sich das Problem so lösen lässt. |
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Sonntag, 10.11.2019 | |
Nach einer ruhigen Nacht heißt es wieder Koffer packen und in den Bussen verstauen. Geplant ist eine Besichtigung von Chantaburi. Dies geht natürlich am besten zu Fuß, deshalb endet unsere Busfahrt recht schnell am Wat Klang. Hier wird heute ein großes Fest gefeiert, eigentlich schon seit gestern. Da haben viele Freiwillige Lebensmittel gespendet aus denen dann entsprechende Mahlzeiten zubereitet wurde. Heute kann nun jeder kommen und kostenlos essen. Nun ja, wir kommen gerade vom Frühstück. Gleichzeitig findet eine Wallfahrt um den Tempel statt. Es ist laut und turbulent aber irgendwie sympatisch. |
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